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Pfeilkresse, Lepidium Draba, Herzkresse und auch Türkische Kresse

Pfeilkresse

Heuer scheint die Pfeilkresse ein besonders gutes Jahr zu haben. Die Pfeilkresse gehört zur Gruppe der Kressen und zur Familie der Kreuzblütengewächse, den Brassicaceae.  Ich mag sie besonders gerne, weil sie Salaten einen frischen-pfeffrigen Geschmack gibt. Jetzt beginnt sie mit der Blüte und kann geerntet werden. Als ich letztens mit meiner Freundin und Studienkollegin Karin Schönhofer von der Do-Iteria am Mistplatz war, um Erde zu holen, sah ich am Nachbargrundstück ein ganzes Feld davon. Nun sofort ein Beitrag.

Aussehen und Merkmale

Pfeilkresse 2

Die Pfeilkresse ist eine recht anspruchslose, ausdauernde, krautige und mehrjährige Pflanze die bis zu 60 cm hoch wachsen kann. Mit ihrer tiefen Pfahlwurzel und ihrem verästelten Rhizom (unterirdische Sprossenachsen) kann sie sich bestens im Boden verankern. Sie zählt zu den Hemikyrptophyten und zu den Wurzelknospengeophyten. Das Wort Hemi – bedeutet so viel wie verborgen. Bei diesen Pflanzen liegen die Überdauerungsknospen oberhalb der Erdoberfläche. Die Stängel stehen aufrecht, und am Grund oft mit leichtem Haarbewuchs versehen.  Die Blätter der Pfeilkresse sind bis zu 10 cm lang und lanzettenartig, eiförmig oder spatelig geformt. Sie können unregelmäßig gezähnt sein. Im Bereich des Blütenstandes verzweigt sich die Pflanze und bildet schirmtraubige Blüten aus. Die Oberseite des Blütenstandes ist abgeflacht. Die Blüte hat vier weiße Kronblätter und ist zwei bis vier mm groß. Sie ist zwittrig und hat sechs Staubblätter, mit vier seitständigen und zwei mittelständigen Nektardrüsen. In der Mitte sitzt ein Griffel. Die Blüten sind vorweibliche, Nektarführende Scheibenblumen.

Pfeilkresse Blüte 2

Optisch wirkt der Blütenstand zuerst wie ein typischer Doldenblütler, bei näherer Betrachtung erkennt man aber den Kreuzblütler. Bestäubt wird die Blüte durch Selbstbestäubung oder durch Fliegen. 

Schirmtraube (inflorescence).svg

Bildnachweis: Von Amada44 – author of the png file is: de.wiki: supermartl, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3270828

Die Pflanze bildet zweisamige, herzförmige Schötchen aus, die im Reifungsprozess auseinanderfallen. Der Wind vertreibt diese fliegenden Körnchen, die als Lichtkeimer wieder neue Standorte suchen. Aber daneben kann diese Pflanzen sich auch vegetativ über die Wurzelsprosse vermehren.

Herkunft

Die Pfeilkresse ist ein invasiver Neophyt. Das bedeutet, dass sie sich als Art neu angesiedelt und etabliert hat. Ihr Ursprung wird vom Mittelmeer, über Osteuropa, bis Vorder- und Zentralasien lokalisiert.

Standorte

An Wald- und Wegrändern, zwischen Bahngleisen, Schuttplätzen, auf Äckern mit lehmigem Untergrund, auf Weinbergen, Mistplätzen, Ruderal-Stellen, Steinbrüchen oder auf Friedhöfen. Sie bevorzugt trockene, basische und steinige Böden.

Inhaltsstoffe

Vitamin C, Senföl. Wirkt verdauungsfördernd, Stoffwechselanregend. Wirkt mit dem Vitamin C-Gehalt auch gegen Frühjahrsmüdigkeit. Außerdem bei Durchblutungsstörungen, Verdauungsbeschwerden, Darmbeschwerden, Blähungen, Gelenk-Rheumatismus, bei Verspannungen und bei Rücken-Schmerzen (zerstoßene Samen).

Verwendung 

Ich persönlich mag die Samen der Pfeilkresse besonders gerne, weil sie einen senfig-scharfen Geschmack haben. Die jungen Blätter verwende ich von April bis Juni für Frühlings- oder Wildsalate, die Schoten kann man frisch oder trocken verwenden. Diese werden von Juli bis September geerntet. Die Blüten sind essbar und sehen über Salate oder Gemüse gestreut sehr dekorativ aus.

Wissenswertes

Pfeffer war immer schon ein recht teures und begehrtes Gewürz. Die Samen der Pfeilkresse dienten als Pfeffer-Ersatz.

Literaturnachweis

Carl von Linné 1753: Species Plantarum. Band II., Lars Salvius: Stockholm, S. 645.

Wolfram Schultze-Motel (Hrsg.) 1986: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Band IV. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 2 (Berberidaceae – Resedaceae). Paul Parey, Berlin/Hamburg. 

Semmelstoppelpilz

Semmelstoppelpilz, Semmelgelber Stacheling – Hydnum repandum, Stoppelpilzverwandte, Pfifferlingsartige – Cantaharellales, Schafsfußpilz, Winterpfifferling

Semmel-Stoppelpilz Laubwald

Ein wunderbarer, eigentlich nicht zu verwechselnder Pilz wuchert heuer! Die Bezeichnung Schafsfußpilz ist nichts „grausliches“ sondern beschreibt nur das Aussehen. Oft sieht er aus wie ein Abdruck eines Schafhufes. In vielen Farbvarianten und in großen Mengen gedeiht er zur Zeit. Letztes Jahr traf ich ihn nur ganz vereinzelt an. In manchen Jahren sieht man ihn gar nicht und manchmal gehen einem die Behälter aus. Er gehört für mich zu den wunderbarsten Speisepilzen, weil er festfleischig, kaum madig und auf verschiedene Arten zubereitet werden kann. Er wird oft als Schafsfußpilz angeboten und der Name leitet sich aus der französischen Bezeichnung. „Pied-de-mouton“ ab. Häufig treffe ich ihn gemeinsam mit Schafporlingen und Herbsttrompeten an, weil sie ähnliche Standortbedingungen haben.

Semmelstoppelpilz hell

 Aussehen

Der Semmelstoppelpilz hat einen 2-12 großen Hut, der meistens leicht nach außen gewölbt ist. Der Hut ist anfangs ein wenig eingerollt, später flacht ab. Manchmal ist der Rand wellig oder unregelmäßig verbogen. In manchen Fällen sind mehrere Hüte miteinander verwachsen. Die Hutfarbe variiert von fast weiß – Hydnum albinum, bis dunkelorange, semmelfarben und Gelbtönen. Auf der Hutunterseite hat der Pilz ganz weiche Borsten, die sich mit ein wenig Fingerdruck entfernen lassen.

Semmel-Stoppelpilz Unterseite

Es gilt: je kürzer die Bürsten auf der Unterseite, desto jünger ist der Pilz. Der Pilz hat einen meist gedrungenen weißen Stiel mit festem weißem Fleisch. Er ist voll und zylindrisch und zwischen 1 und 3 cm dick. Oft sitzt der Stiel auch seitlich. Der Semmelstoppelpilz kann vereinzelt, aber auch in Reihen und Kreisen zu vielen Stücken stehen.

Semmelstoppelpilz

Gestern fand ich orangerote Exemplare – Hydnum reufescens. Dabei waren 12-14 Einzelpilze zusammengewachsen und hatten eine gemeinsame Hutoberfläche. Die Stiele sind dabei erkennbar getrennt. Ältere Exemplare können leicht bitter schmecken. Er zeigt sich von Juli bis Mitte November. Manche Exemplare sondern beim Anschneiden einen leicht orangeroten Saft ab. Das kann die Finger ganz stark färben und das hält ein paar Tage an. da hilft nur Zitronensaft oder Zitronensäure. Meine Zeige-Finger und Daumen sehen meistens den gesamten Sommer und Herbst so aus, als wäre ich im Fälscherbusiness. Ältere Stücke bekommen oft im Stiel bräunliche Flecken. diese Pilze bitte nicht mehr verwerten. Sie haben dann einen bitteren Geschmack und riechen leicht nach Fisch.

Standorte

Er gehört zu den Mykorrhizapilzen und vergesellschaftet sich gerne mit Buchen und Fichten. Hauptsächlich sind das Buchen, Tannen, Fichten, Eichen, Weißtanne, Gemeine Fichte, Wald-Kiefer und Edellaubholzgewächse. Er ist kalk- und basenliebend.

Verwechslungsmöglichkeiten gibt es eigentlich aufgrund des doch sehr auffälligen Aussehen keine.

Rezepte

Der Semmelstoppelpilz ist ein festfleischiger und sehr vielseitig verwendbarer Pilz. Ich friere ihn in Stückchen geschnitten ein und verwende ihn dann für Wildsaucen oder zum Mitbraten bei Fleischgerichten. Einfach aus dem Tiefkühler in die heiße Sauce legen. Als eingelegter Pilz eignet er sich wunderbar, weil er fest bleibt und natürlich auch für Mischpilzgerichte.

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Sehr gut schmeckt er aufgeschnitten und in Butter mit etwas Knoblauch und Petersilie angebraten.

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Orecchiette mit Semmelstoppelpilz und Lachs

6 Portionen

  • 1 Pkg 500 Gramm Orecchiette
  • 1 Gemüsezwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Becher Schlagobers
  • 1 Zweig frischen Thymian
  • Etwas frische Kräuselpetersilie
  • Salz & Pfeffer
  • 1 Handvoll Semmelstoppelpilze
  • 25 dag Lachsfilet ohne Haut
  • Butter, Olivenöl
  • Saft 1/2 Zitrone
  • ev. ein paar Tropfen Trüffelöl

Die Orecchiette in Salzwasser al dente kochen. Den Lachs in Würfel schneiden und in eine Mischung aus Butter und Olivenöl etwas anbraten. Zwiebel und Knoblauch fein hacken und ebenfalls anbraten. Die Pilze schneiden (ev. mit Handschuhen) und anbraten. Thymian zupfen, Petersilie hacken und mit Zwiebel und Pilzen vermischen. Dann mit Obers aufgiessen und ein wenig ziehen lassen. Die Nudeln abseien und kalt spülen. in etwas Olivenöl schwenken und salzen. Die Pasta mit der Pilzsauce übergiessen und die Lachsstücke vorsichtig untermischen. Wer mag kann ein paar Tropfen Trüffelöl verwenden. Pfeffern und servieren. Natürlich kann Parmesan gereicht werden.

Cantharellen

Trompetenpfifferling – Craterellus tubaeformis, Cantharellaceae, Pfifferlingsverwandte, Kraterellen, Durchbohrter Leistling, Herbstpfifferling, Ständerpilz

Ein weiterer von mir sehr geschätzter Pilz ist die Cantharelle. Heuer steht er schon jetzt Anfang August in dichten Büscheln auf Fichten- und Tannenwaldböden. Er ist auch schon wegen dem massenhaften Auftreten ein Fund der Freude macht. Durch sein Aussehen, ist dieser Pilz auch bestens für Anfänger im Pilzesammeln geeignet.

Aussehen

Die Cantharellen und Kraterellen gibt es in unterschiedlichen Unterformen und Farbvarianten. Wie den starkriechenden Trompetenpfifferling, (wohlriechender Pfifferling, Gelbe Kraterelle, graue Kraterelle, duftender Gabeling, goldstieliger Leistling) mit seinem stark runzeligen Hymenophor (Teil des Fruchtkörpers, des Fruchtlagers). Der Fruchtkörper des Trompetenpfifferlings ist trichterförmig und anfangs in der Mitte bis zum Stielende durchbohrt. Der Pilz ist ocker-bis goldfarben, der Stiel ebenfalls ocker und bei den wohlriechenden Pfifferlingen, bis orangegelb. Diese Unterart kenne ich als Goldcantharelle. Der junge Pilz ist an der Oberseite fast rund und sitzt auf einem dünnen Stiel.

Erst später breitet sich die Oberseite zu einer Trompetenform aus. Anfänglich ist der Hut winzig klein und breitet sich später bis zu 6 cm breit aus. Der Rand ist wellig nach außen gebogen und radial-runzelig. Die Cantharellen werden zu den Leistenpilzen gezählt, obwohl die Leisten nicht stark ausgeprägt sind. Sie stehen dicklich entfernt voneinander. Der Stiel ist 0,5 -1 cm breit, schlank, hohl und grubig bis breitgedrückt. Insgesamt kann dieser Pilz bis 10 cm hoch werden. In Geschmack und Geruch ist dieser Pilz mild-fruchtig und fein, manchmal leicht pfeffrig. Er kommt von Juli bis November, oft flächendeckend zum Vorschein. Ich habe ihn auch schon unter Schneedecken im Dezember geerntet, da er die ersten Fröste schadlos überstehen kann. Dabei habe ich eine Wette gegen einen pilznarrischen Förster gewonnen. Die Wette lautete, dass ich am 24. Dezember essbar Pilze nach Hause bringen kann. Ich brachte einen großen Korb mit frischen Cantharellen, die ich unter der Schneedecke fand und gewann die Wette. Cantharellen Sie stehen oft in Kreisen oder langen Schlangenlinien in Büscheln am Waldboden. In manchen Jahren, kommt man aus dem Bücken nicht mehr raus, weil es so viele davon gibt und dann gibt es wieder Jahre, in denen man ihn kaum findet. Mit seinem Aussehen ist dieser Pilz kaum zu verwechseln. Wissenswert ist, dass er reichlich Vitamin D enthält und damit ein wichtiger Kompensator bei Mangelversorgung ist.

Standorte

Die Cantharellen zählen zu den Mykorrhizapilzen und stehen somit in Symbiose zu lebenden Nadel- und Laubbäumen. Sie stehen rund um Laubhumusablagen und Moospolstern, aber in der Nähe der Symbiosepartner. Dieser Pilz steht mit Vorliebe auf Fichtennadel- oder Tannennadelböden, die eine schwach basische Zusammensetzung haben. Aber auch in lichten Buchen-, Kiefern und Tannenwäldern kann er vorkommen. Ich finde ihn Büschelweise in einem Buchenwald knapp am Waldrand von Unterarten stehen oft nebeneinander. Sehr oft habe ich ihn auch schon an toten Baumstümpfen gefunden. Sehr gerne siedelt er sich auf Moosböden an und auch rund um Moore.

Rezepte

Die Cantharellen mit ihrem feinen Pilzgeschmack eignen sich bestens für alle Pilzmischgerichte, aber auch „Solisten“ mit Pasta oder Risottoreis. Sehr gut lassen sich Cantharellen trocknen und auch Einfrieren.  Ich habe in der Gegend von Bad Fischau Plätze, wo sich mein Kofferraum rasch und überbordend mit diesem Pilz füllt.

Pasta mit frischen Cantharellen 

Frostschneckling mit Pasta

6 Personen

  • 1 Packung Bavette
  • 4 Handvoll Cantharellen
  • Olivenöl
  • 1 Gemüszezwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Becher Schlagobers
  • 1 Zweig frischen Thymian
  • Etwas gekräuselte Petersilie
  • Rosa Pfefferbeeren
  • Wer möchte ein bisschen Schinken oder Speck
  • Wer mag ein paar Tropfen Trüffelöl
  • Parmesan

Bavette bissfest in Salzwasser kochen und in einem Sieb kalt spülen. In einem Topf mit etwas Olivenöl schwenken. Zwiebel fein gehackt mit Öl andünsten, Schinken oder Speck geschnitten dazugeben. Nun die Pilze etwas zerkleinert einrühren. Mit Obers aufgießen und ein wenig „einköcheln“ lassen. Mit geriebenem Parmesan die Sauce etwas eindicken. Kräuter dazugeben und würzen. Die Pfefferbeeren im Ganzen einrühren. Eventuell mit ein paar Tropfen Trüffelöl nachwürzen. Die Sauce rasch unter die Pasta mischen und servieren.

Risotto mit frischen Cantharellen

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4 Personen

  • 40 dag Risottoreis
  • 2 Handvoll Cantharellen
  • 1 Becher Schlagobers
  • 1 Gemüsezwiebel
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Zehe Knoblauch
  • Etwas durchzogenen Speck, wer möchte
  • 1/4 Liter Weißwein trocken
  • Parmesan
  • 1 Esslöffel Butter
  •  Etwas Olivenöl
  • 1/4 Liter Suppe, Fonds oder guten Suppenwürfel aufgelöst
  • 1 Zweig frischen Thymian
  • Etwas Kräuselpetersilie fein gehackt
  • wer möchte ein paar Tropfen Trüffelöl
  • Salz & Pfeffer aus der Mühle

Die Butter mit dem Olivenöl in einem Topf etwas erwärmen, den Zwiebel fein gehackt darin glasig rühren. Den Reis gewaschen dazu geben und ebenfalls glasig rühren. Mit dem Wein und der Suppe nach und nach aufgießen, dabei ständig rühren. Den Thymian abzupfen und einrühren, den Knoblauch fein zerdrückt auch einarbeiten und den Lorbeer etwas mitziehen lassen. Die Cantharellen ein wenig zerkleinert erst dazugeben, wenn der Reis schon fast al dente ist. Mit Obers aufgießen. Wenn der Reis bissfest wird, den Parmesan dazugeben, um den Reis molliger zu machen. Die Konsistenz sollte nicht mehr zu flüssig sein. Wer möchte, kann wie gesagt ein wenig Speck oder auch Schinken dazu geben. Notwendig ist es nicht. mit Trüffelöl noch abrunden, mit Petersilie bestreuen und rasch servieren.

In eigener Sache: Ab 22 August 2016 werden je ein Pilzkochbuch und Wildkochbuch im Krenn Verlag erscheinen.

Cover Pilzbuch

Literatur: Gerhardt, Ewald: Pilze, ein Schnellbestimm-System. BLV, München 2003.

Kothe, Hans: Pilze, die 150 häufigsten Pilze sicher bestimmen. Natur-Buch-Verlag, Augsburg 1998

 

 

 

 

Schweinsohr

Schweinsohr – Purpurleistling – Gomphus clavatus, Schweinsohrartige – Gomphus, Rutenpilze, Keulenpfifferling 

Schweinsohr

Selbst in meinem Kurzurlaub kamen täglich Whats-App’s mit Schwammerlbildern. Viele Anfragen mit der Bitte um Definitionen von Pilzfunden. Mehrfach kamen Bilder vom Schweinsohr. Ein Pilz, dessen Trivialname ein Schmunzeln verursacht, den ich jedoch sehr schätze und an dem ich mich jedes mal erfreue, wenn ich ihn finde.

Hier auch einmal Werbung in eigener Sache: Ab 22 August 2016 werden je ein Pilzkochbuch und ein Wildkochbuch von mir im Krenn-Verlag erscheinen. Ab nächstem Jahr zwei große Pilzführer Österreich.

Cover Pilzbuch

Aussehen

Auffallend in Form und Farbe ist das Schweinsohr einer meiner Favoriten des Fichtenwaldes. Die Farbpalette reicht von zartrosa bis sandfarben und ins Violette. fest-fleischig wie ein kräftiger Strunk, manchmal keulenförmig und mit einer trichterartigen Vertiefung – oder tief konkav – steht er gerne auch kalkhaltigen Böden. Die vertiefte, abgestutzte Oberfläche ist glatt, die Außenseite hat unregelmäßige Leisten. Oft ist die Innenseite sandfarben bis ocker gefärbt. Der Rand ist scharf und wellig gezeichnet. Die Leisten ziehen sich über den gesamten Pilz, bis an die Basis. Die Stielbasis läuft verjüngend zusammen. Das Fleisch des Pilzes ist weiß und manchmal marmoriert. Das Schweinsohr ist zwischen 4 und 6 cm breit und bis zu 10 cm hoch. Im Geschmack ist der Pilz zart und mild, manchmal leicht pfeffrig. Ich schätze ihn wegen des festen, selten madigen Pilzfleisches wirklich sehr. Bei älteren Exemplaren werden die Strünke von Maden befallen und schmecken leicht bitter. Außerdem wo einer steht sind meist meist größere Mengen zu finden. Meist stehen die Schweinsohren in Büscheln zusammen. Durch seine Optik ist dieser Pilz eigentlich nicht zu verwechseln.Oftmals wird dieser Pilz in der Literatur in Verwandschaft zu den Pfifferlingsartigen gestellt. Tatsächlich ist aber die Verwandtschaft eher zu den Korallen – Ramaria gegeben. Leider nimmt das Schweinsohr Strahlen – ähnlich wie der Maronenröhrling auf. Deswegen sollte er in der Gegend Bayrischer Wald oder in den österreichischen Alpen nur in Maßen genossen werden.

Verwechslungsmöglichkeiten

Diese sind bei sandfarbenen Exemplaren nur mit der essbaren abgestutzten Keule , oder auch Herkuleskeule genannt, möglich. Diese hat aber eine nach Außen hin gewölbte Oberseite und keine Leisten. Das Schweinsohr gehört zu den selteneren Pilzen und steht in Teilen Deutschlands sogar unter Schutz. Auf die abgestutzte Keule möchte hier kurz wegen den medizinisch wertvollen Inhaltsstoffen eingehen.

Bildquelle: Wikipedia

Dieser Pilz ist ebenfalls essbar und enthält eine medizinisch bedeutende Isopren-ähnliche Verbindung. Er kann Zink und das radioaktive Ceasium 137 speichern. Er enthält 24,25 Dihydroxy-2-(3-hydroxy-3methylgltaryl)-Ianostanon-(3) – clavaric acid, welches die Farnesylprotein-Transferase (ein Enzym, das bei der Tumorentstehung beteiligt ist) stört. So vermutet die Wissenschaft einen therapeutischen Wert in der Behandlung bestimmter Arten von Krebs. So hat man ein verringertes Tumorwachstum bei Mäusen feststellen können. Außerdem zeigt dieser Pilz mikrobakterielle Eigenschaften.

Standorte

Das Schweinsohr gedeiht von August bis spät in den Oktober. Mit Vorliebe in Fichtenwäldern, Nadelwäldern und auch in Laubmischwäldern. Er steht gerne in Gesellschaft, Symbiose von Fichten, Tannen oder Rotbuchen und auf basischen Böden, Kalkböden.

Rezepte

Durch sein festes und sehr ergiebiges Fleisch eignet sich das Schweinsohr gut zum Braten, aber auch als eingelegter Pilz. Sauer eingelegt macht er sich wegen der lila Farbe besonders hübsch. Außerdem färbt sich auch die Lake violett.

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Sauer eingelegte Schweinsohren

  • für 4 Gläser mittlerer Größe
  • 1/2 Kg Schweinsohren ausgeschüttelt
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 4 Lorbeerblätter
  • schwarze Pfefferbeeren
  • 1/2 Liter Essig
  • 1/4 Liter trockenen Weißwein
  • 8 Esslöffel Zucker
  • 2 große Gemüsezwiebel

Die Zwiebel nicht zu klein hacken, mit dem Wein und dem Essig erhitzen. Sobald die Flüssigkeit kocht, die zerkleinerten (grob) Pilze einlegen.

Kalbsgeschnetzeltes mit Schweinsohren 

20160309_183436 - Kopiert

Mit seinem feinen, pfeffrigen Geschmack eignet sich das Schweinsohr wunderbar für alle Mischpilzgerichten, aber auch zum Mischen mit Fleisch.

4 Portionen

  • 1/2 Kg Kalbfleisch aus der Nuss
  • 20 dag Schweinsohren
  • 2 Gemüsezwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • Öl zum Anbraten
  • Butter zum Anbraten
  • Salz und Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Becher Schlagobers 250 ml
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Erdäpfel mittlere Größe
  • wer mag, ein paar Tropfen Trüffelöl

Die Zwiebel fein hacken und in einer Mischung aus Öl und Butter anschwitzen. Das geschnetzelte Fleisch ebenfalls anbraten. Die Pilze zerkleinert dazu geben. Mit Obers aufgießen und auf niedriger Temperatur einreduzieren lassen. Das Fleisch braucht etwa 30 Minuten, bis es weich ist. Mit etwas Trüffelöl verfeinern. Dazu passen gut Bandnudeln oder Reis. Wer lieber Huhn möchte, kann auch Hühnerfleisch dazu verwenden.

Bilquelle: abgesutzte Keule: https://www.google.at/search?q=abgestutzte+Keule&biw=1324&bih=746&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjgjNLk__rNAhUG2BoKHd_-CbcQ_AUIBigB&dpr=1#imgrc=sxa_6hGt34PD0M%3A

Quelle zu medizinische Eigenschaften:

s. dazu: Note Clavaric Acid: A Triterpenoid Inhibitor of Farnesyl-Protein Transferase from Clavariadelphus truncatus.In: Abgestutzte Riesenkeule – Wikipedia | Aktuelles aus Wissenschaft und Gesellschaft

In: Journal of Natural Products. 61, Nr. 12, 1998, S. 1568–1570. doi:10.1021/np980200c. Abgerufen am 17. Januar 2010.

Schopftintling

Schopftintling – Coprinus comatus, Champignonverwandte, Tintenschopfling, Tintenpilz, Spargelpilz, Porzellantintling, Ständerpilze – Basidimyocetes, Blätterpilze – Agricales, Tintlinge – Coprinus

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Meinen 100 sten Blogbeitrag widme ich heute einem wirklich besonderen Pilz, obwohl ich gestern den ersten Kieferensteinpilz im Wienerwald gefunden habe! Dem Schopftintling. Der Schopftintling ist heuer wegen der anhaltenden Feuchtigkeit besonders früh dran. Wegen seiner sehr kurzen Haltbarkeit sollte er jung und rasch verspeist werden. Der Pilz wird auch bereits kultiviert. Heute bei meinem Hundespaziergang im Wienerwald füllte sich mein Korb mit jungen Exemplaren. So viel, dass ich mit Nachbarn die Beute teilen muss. Der Schopftintling gehört für mich zu einer der interessantesten Pilze. Er wirkt eigenartig, wenn er sich blau färbt und zerfließt – aber er ist ein köstlicher Speisepilz!

Aussehen

Schopftintling 1

Der Schopftintling ist 5-12 cm groß. Ich habe auch schon größere Exemplare bis zu 14-15 cm gefunden. Jung ist der Hut eiförmig und zieht sich im Wachstum in die Länge, bleibt von der Form her aber „tonnig.“ Vorerst ist der Hut mit einem Ring am Stiel angewachsen und öffnet sich dann glockenförmig. Dabei bleibt der feine Ring am Stiel haften. Die Lamellen sind anfangs lehmfarben bis zartrosa und das Pilzfleisch ist weiß. Außen hat der Schopftintling obenauf bräunlichen Schüppchen. Der Stiel schlank – 1-2 cm, weiß und längsfasrig. Im Alter färbt er sich von der Basis her rosa. Der Schopftintling hat seinen Namen aufgrund der rasch stattfindenen Autolyse – das ist der Prozess der Selbstauflösung.

Schopftinling der sich auflöst

Schopftintling im Autolyseprozeß

Innerhalb kürzester Zeit löst sich der Pilz tintenfarben auf. Dabei lösen sich absterbende Körperzellen durch Enzyme auf. Die Zufuhr von Bakterien oder der Einfluss durch Tiere ist dabei nicht notwendig. Zelltod – lysomale Enzyme wie Cathepsine (Endoproteasen) oder Pepitdasen (Peptinbindungshydrolasen), Enzyme, die Proteine und Peptide spalten können). Die Autolyse dient der Freisetzung der Sporen. Der Pilz saprotroph – als Folgezersetzer lebt von toten organischen Substanzen, aber auch auch nematophag – das sind karnivore Pilze – fleischfressende Pilze – sie können kleine Fadenwürmer (Nematoden) verdauen. Sie können diese fleischliche Beute durch Schlingfallen an sich ziehen. Das erzeugt Stoffwechselenergie für den Ausgleich im Stickstoffhaushalt. Der Pilz hat ganz feine kugelige Dornauswüchse, die ein Toxin ausscheiden. Das lähmt die Nematoden und der Pilz kann sie verdauen.

Standorte

Ab ende April bis in den November zeigt er sich an Wegrändern, Almwiesen, Rändern von Wasserstellen – ich habe einen Ort an einem Brunnen bei einer Wildfütterungsstelle, wo sie ab nun in Trauben stehen. Gedüngte und humusreiche Wiesen. Ich habe ihn schon regelmäßig direkt auf dem Kalk-kies neben Fichtenwäldern gefunden.

Wissenwertes

Der Schopftintling ist ein besonders köstlicher Pilz mit feinem spargelähnlich – nussigem Pilzgeschmack. Bei empfindlichen Menschen kann der Schopftintling in Verbindung mit Alkohol leichte Verdauungsprobleme auslösen kann – das sogenannte Coprinus-Syndrom – unter diesem Begriff werden alle Vergiftungserscheinungen  zusammengefaßt, die in Verbindung mit Alkohlgenuss stehen. Dabei blockiert das Coprin das Enzym Acetaldehyddehydrogenase – welches den toxischen Acetaldehyd in harmloses Acetat umwandelt. Das Acetaldehyd reichert sich im Körper an und bewirkt vergiftungsähnliche Erscheinungen. (Synonyme: Coprin-Syndrom, Acetaldehyd-Syndrom, Antabus-Syndrom) Die Erscheinungen machen sich durch Kopfweh, Schwindel, Herzrasen oder Schweißausbrüche bemerkbar, sind aber auch rasch wieder vorbei und verlaufen normalerweise harmlos. Wer also weiß, dass er empfindlich ist – dann bitte zu Tintlingen keinen Alkohol trinken.

Coprin ist eine farblose, kristalline, wasserlösliche Substanz http://www.gifte.de/Giftpilze/coprinus-syndrom.htm

Tintlinge als Heilpilze

Tintlinge wirken positiv auf den Blutzuckerspiegel! Tintlinge in pulverisierter oder kapsel-Form gibt es im Reformhaus.

Inhaltsstoffe

Etwa 30% seiner Trockensubstanz besteht aus Eiweiß, 20 freie Aminosäuren – inkludiert alle für den menschlichen Körper lebensnotwendigen und nicht vom Körper selbst herstellbaren Inhaltsstoffen – Kalium, Magnesium, Eisen, Mangan, Kupfer, Kalzium, Zink, Vanadium. Vitamin C, Niacin (Vitamin B-3), Thiamin (Vitamin B-1) und Riboflavin (Vitamin B-2) und ein wenig Natrium, allenfalls Polysaccharide. Der Schopftintling zählt zu den Vitalpilzen. Und ist Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Dort wird er vorbeugend gegen Hämorrhoiden verschrieben und zur Verdauungsförderung. Da der Pilz einen hohen Lektingehalt, komplexe Proteine und Glykoproteine aufweist wurde er wissenschaftlich gut erforscht. Verschiedene Experimente haben nachgewiesen, dass dieser Pilz positiv auf Diabetes Typ I und Typ II wirkt, eine Schutzwirkung auf die Zellen der Bauchspeicheldrüse hat (Insulinproduktion), Einsatz gegen das Wachstum von Sarkomzellen (einer bösartigen Geschwulst des Binde- und Stützgewebes) und Hemmung des Wachstums bei Ehrlich-Karzinom.

Die allerbeste Wirkung ist sein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Vor allem hat die Einnahme des Coprinus-Pulvers keine Nebenwirkungen, reguliert den Gesamtstoffwechsel und beeinflusst auch das Körpergewicht. Studien aus dem Jahre 2007 belegen, dass Coprinus Extrakt die Zellaktivitäten hormonabhängigen Krebsarten wie Brust- oder Prostatakrebs beeinflussen können.

Verwechslungsgefahr

Eine Verwechslung besteht mit dem grauen Faltentintling und dem Faltentinling oder dem Glimmertintling. Der Spechttintling ist mit seiner Färbung sehr auffällig in der Optik und nicht zu verwechseln.

Grauer Faltentintling, Faltentintling

Rezepte

Dieser feine Speisepilz eignet sich nur bedingt zum Trocknen, wenn man ihn kurz im eigenen Saft blanchiert, lässt er sich auch einfrieren. Ich trockne ihn trotzdem im Pilztrockner. Besonders die Stiele lassen sich gut durchgetrocknet zu einem sehr feinen Pilzpulver vermischen. Meist in Kombination mit anderen getrockneten Pilzen. Dieses gemahlene Pilzpulver verwende ich gerne als Bindemittel für Saucen. Es lässt sich gut in Gläsern mit Deckel bis zu zwei Jahren aufbewahren.

Schopftintlinge gebraten 

Dieser feine Pilz hat so einen guten Eigengeschmack, dass man ihn ruhig als in Butter angebratenen Pilz verspeisen kann. Mit einer Beilage wie Reis oder Erdäpfeln ergibt er eine feine Pilzspeise.

Getoastetes Schwarzbrot mit Tintlingen 

Die Tintlinge vom Stiel befreien und in etwas Butter-Olivenölmischung braten. Auf ein getoastetes Schwarzbrot legen, salzen, pfeffern – aus der Mühle und mit etwas Zitronensaft beträufeln. Etwas Petersilie obenauf.

Schopftintlinge gebacken

Aber gebacken lässt er das Herz ganz besonders freudig hüpfen. Einfach Stiel rausdrehen, etwas salzen, in Mehl drücken. Dann eine Milch-Ei-Mischung herstellen und die Pilze durchziehen. Zuletzt in Brösel drücken. Rasch in heißem Öl herausbacken. Gut abtropfen lassen und mit Zitrone und Preiselbeeren servieren. Je jünger und fester die Pilze sind, desto fester bleiben sie auch beim Panieren.

 

 

 

 

Flieder

Flieder – Syringa, Ölbaumgewächse – Oleaceae, Lippenblütlerartige – Lamiales, Gemeiner Flieder – Syringa vulgaris

Flieder rosa

Rosa Fliederart

Er darf in keinem Garten und in keiner Parkanlage fehlen. In seinen verschiedensten Sorten und Farben verbreitet der Flieder den herrlichsten Frühlingsduft. Wir hatten als Kinder zwar im Garten wunderbare Sorten, aber trotzdem war das „FF“ – das Fliederfladern eine sportliche Herausforderung. Besonders faszinierten mich immer schon die gefüllten weißen und die dunkelvioletten Formen. Wissenswert ist dabei, dass der Flieder den Funden nach ursprünglich aus Asien kommt. Und wie kann’s anders sein – es gibt einen persischen Flieder.

Der Flieder ist auch in Indien, Japan, Kaschmir, Korea, Nepal, Pakistan und Afghanistan beheimatet. Der Name „Syringa“ ist aus dem griechischen Begriff „syrinks“ abgeleitet und bedeutet „Pfeife.“ Das ist aus einer Schäferlegende überbracht, in der die Hirten ihre Flöten aus Fliederholz gefertigt haben. Die Kelten waren vom Duft des Flieders ganz beeindruckt und sagten der Pflanze eine Verbindung zur Feenwelt nach. Schon im 10. Jahrhundert wurde der Flieder nachweislich von den Mauren bis nach Spanien gebracht. In der türkischen und auch in der persischen Sprache heißt der Flieder „lilac.“

Aussehen

Der Flieder wächst als sommergrüner Strauch und manche Sorten sogar als kleine Bäume. Die etwa 30 verschiedenen Arten in Europa sind winterhart. Die Wuchshöhen reichen bis zu 4 und sogar 6 Meter. Die Zweige des Flieders sind häufig vierflügelig. Die Laubblätter sind gegenständig und fast alle sind einfach und gestielt. Seltenere Varianten der fiederförmigen Blätter haben die S. Laciniata und die S. pinnatifolia. Dazu gehört auch der persische Flieder, der extrem stark duftet, reich beladen ist und eher zart im Wuchs bleibt. Die Blätter der verschiedenen Arten sind mittel – bis sattgrün. Die Blütenstände der unterschiedlichen Fliederarten sind aufrecht, manche Sorten leicht nickend und verschiedenartig aufgebaut. Es stehen viele zwittrige, radiärsymmetrische und vierzählige Blüten dabei zusammengefasst. Die vier Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die vier Kronblätter sind ebenfalls verwachsen, darin befinden sich zwei Staubblätter und der Griffel ist kürzer als die Staubblätter. Die Farbvarianten reichen von weiß über creme, gelb, pur-pur rot, und alle Lila-Schattierungen. Es gibt einfache und gefüllte Arten. Der Flieder bildet einen oberständigen Fruchtknoten und Kapselfrüchte aus – sie bestehen aus zwei oder mehreren verwachsenen Fruchtblättern – Karpellen. Diese Kapselfrüchte gehören zu den sogenannten Streufrüchten. In der Reife – Trocknung platzen die Kapseln und setzen die Samen frei. Blütezeit beginnt ab Mai und dauert bis in den Juni.

Standorte

Flieder und hier besonders die meisten Edelsorten benötigen humusreichen, nähstoffreichen, kalkreichen Boden. An sich ist der Flieder aber „Boden-Tolerant“ und ich habe ihn auch schon auf Schutthalden blühend gefunden. Ein wenig Hornspäne und Kompost im Frühling aufgetragen, lässt ihn besonders üppig blühen.

Wissenswertes

Es gibt verschiedene Sorten, die auch einen regelmäßigen Rückschnitt benötigen, damit die Pflanze nicht überaltert, wie z.B. bei der Syringa microphylla Superba. Die Sorte ist kleiner im Wuchs und somit auch für kleinere Flächen geeignet. Beim Schnitt als Vasenblume verwendet man am besten voll aufgeblühte Rispen. Den Stängel – den verholzten Teil der Länge nach ein wenig aufspalten oder mit einem Hammer aufschlagen und in handwarmes Wasser stellen. Man sollte die Zweige für die Vase möglichst in der Früh schneiden. So viele Blätter wie möglich entfernen. Ein Radikalschnitt kann im Notfall bis ins Holz stattfinden und da auf ca. 1 Meter Höhe. Danach braucht die Pflanze ein bis zwei Jahre Erholung und blüht in dieser Zeit nicht. Besser eignet sich aber das Ausdünnen. Flieder bildet auch Wurzelausläufer. Wenn man das verhindern möchte, dann müssen diese Ausläufer „gekappt“ werden. Flieder mag feuchten Boden aber keine Staunässe.

Nach der Blütezeit sollten die Zweige, die am höchsten herausragen abgeschnitten werden. Alle verblühten Teile möglichst entfernen. Die Samenbildung verbraucht viel Kraft der Pflanze. Das garantiert eine üppige Blüte für das nächste Jahr. Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge. Das Holz ist sehr hart und schwer zu spalten. Es hat so wie die Zwetschke eine violette Zeichnung. Das Holz ist besonders bei Drechslern beliebt. Flieder wird kaum von Honig-Bienen besucht, er ist eher eine typische Hummelpflanze.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält Farnesol – ein acyclischer Sesquiterpenalkohol und hat einen an Maiglöckchen erinnernden Duft. Farnesol ist ein Juvenilhormon – Insektenhormon und Insektenpheromon, das die Ausbildung der Larvenmerkmale reguliert und die Häutung festlegt, bzw. auslöst. Farnesol wird als Duftstoff und antibakterieller Stoff in der Herstellung von Kosmetika verwendet. Fliederöl eignet sich besonders als Mittel gegen fettige Haut. Flieder-Extrakt wird z.B. durch CO-2 Extraktion gewonnen.

Farnesol hemmt die Bildung von Staphylokokken und Streptokokken-Biofilmen. Es degradiert die Enzyme Farnesyltransferase und Fettsäure-Synthase und wird deshalb auch in der Krebstherapie eingesetzt. Farnesol kommt auch im Öl von Lindenblüten, Moschuskörnern, Anisöl, Jasminöl und Rosenöl vor. Weiters enthält die Pflanze Anisaldehyde, Syringin, Alpha-Pinene, ätherische Öle und Bitterstoffe. In den grünen Teilen der Pflanze ist Sambunigrin enthalten, ein Blausäure-Glykosid, das zu Erbrechen und Durchfall führen kann. Durch Erhitzen kann es neutralisiert werden. Weil Flieder sehr bitter schmeckt, wird er kaum von Tieren gefressen. In der Natur-Heilkunde werden die Blüten, Blätter und die Rinde des Flieders verwendet. Ein Tee aus Fliederblüten und Rinde hilft bei Fieber Ischias-Schmerzen oder Rheumatismus. Er wirkt auch verdauungsstärkend und gegen Schluckauf. Bei rheumatischen Beschwerden oder Gichtanfällen ist es schmerzlindernd, ein Bad mir Blüten, Blättern und Rinde anzusetzen. In Reformhäusern und manchmal in gut sortierten Apotheken ist auch ein Öl-Auszug erhältlich. Dieses Öl auf den betroffenen rheumatischen Stellen einreiben. Das gilt auch bei Gichtanfällen. Insgesamt wirkt Flieder sedativ, tonisierend, fiebersenkend, antineuralgisch und schmerzlindernd. Das Öl wird auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut verwendet und bei Blähungen.

Tee aus Fliederblüten

Dafür ca. 20 Blüten vom Grün befreien. Mit abgekochten Wasser überbrühen und 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen. 2-3 Tassen täglich trinken. Ich mische gerne getrocknete Fliederblüten in Teemischungen ein. Die Blüten dafür auf Backpapier, ohne Sonneneinstrahlung, gut trocknen lassen und in Gläser füllen.

Fliederöl selbst ansetzen 

Vom Grün befreite Blüten 2 Tage anwelken lassen und mit Oliven – oder Mandelöl bedeckt 4 Wochen lang in der Sonne stehen lassen. Wer möchte kann auch Babyöl dafür verwenden. Immer wieder zwischendurch schütteln und in dunkle Falschen abfüllen. Betroffen Stellen damit einreiben.

Fliedersirup

fliedersirup

Fliedersirup: Bildnachweis Wirtshaus Oliver s. Link weiter unten 

  • Fliederblüten
  • Wasser
  • etwas Honig
  • Vanilleschote oder Vanillezucker
  • Zitronen
  • etwas Zitronensäure

Da mein Sirup noch nicht fertig ist ein Foto von einem sehr gut aussenden Vorschlag. Ein toller Sirup, der sich  auch gut für Mischung mit Sekt eignet. Die Dolden ernten und in Backpapier eingeschlagen, 1 Tag lang welken lassen. Abwiegen und gleiche Menge Zucker bereitstellen. Dann die Blüten abzupfen und in 80 Grad heißem Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen. Zucker, Zitronensaft und Zitronensäure, Vanillezucker oder Mark der echten Vanille nach Geschmack dazugeben. Alles durch ein feines Tuch abseien. In Flaschen abfüllen und 2-4 Tage stehen lassen. Gekühlt sollte der Sirup bis zu einem Jahr haltbar sein.

Essig mit Flieder-Blüten

www.wirtshausoliver.at

Flieder Essig

Veilchenessig

Weißer Balsamico mit Fliederblüten 

Mein Essig hingegen ist schon fertig. Dazu weißen Essig – möglichst Balsamico verwenden und die Blüten abgezupft einstreuen. Nach 2-3 Tagen färbt sich der Essig und der Geschmack ist darin auch enthalten. Das ist ein besonders nettes und selbstgemachtes Gastgeschenk.

Flieder – Parfait 

Flieder-Parfait

Parfait vom dunkel-lila Flieder 

Etwas anspruchsvoller ist das Flieder-Parfait. Dafür braucht man

  • 1 Hand Blüten
  • 250 ml Schlagobers
  • 1/8 l Schlagobers extra
  • 2 Eßl Kristallzucker
  • 2 Eßl Honig
  • Vanillezucker oder echtes Vanillemark aus der Schote
  • 4 Eidotter
  • etwas Speisefarbe lila oder rot und blau mischen
  • 1 Kastenform
  • Klarsichtfolie

Ich verwende dafür gerne den Fliedersirup als Verstärker und bei den Blüten eher die dunkel-lila Sorten schon wegen der Farbe. Wer das Parafti ganz dunkel haben möchte, kann etwas Speiesefarbe einrühren. Ein paar Waldheidelbeeren eingearbeitet ergeben auch eine tolle Farbe, verändern aber den Geschmack in Richtung „beerig.“ Die Blüten lila oder weiß abzupfen über Nacht in einem Schälchen mit dem extra – Obers ziehen lassen. Dann durch ein Sieb abseien und mit dem Zucker aufkochen.  Eigelb mit dem Zucker sehr cremig aufschlagen. Honig und Vanille einrühren. Schlagobers steif schlagen und alles vorsichtig verrühren. Eine nicht zu große Form mit Folie ausschlagen und die Masse einfüllen. Über Nacht im Tiefkühlschrank frieren lassen. Stürzen und sofort servieren. Dazu passen gut Beeren oder auch etwas Sirup mit ein paar Blüten als Dekoration.

Flieder Likör

Einen sehr wohlschmeckenden alkoholischen Likör kann man mit den Blüten ansetzen. Dafür die Blüten gut von den grünen Teilen befreien. Mit Ansatzkorn oder mit höherpozentigem Alkohol zudecken. Den Zucker einrühren und 2 Zitronen in Scheiben geschnitten dazu geben. Das Ganze kann in der Sonne 4-5 Tage lang zugedeckt ziehen. Dann durch ein feines Tuch sieben. In helle Flaschen ziehen. Auch das ist ein besonderes Mitbringsel. Mit etwas Prosecco oder Sekt aufgegossen ergibt das einen herrlich duftenden Sommerdrink.

  • 2 Hand
  • 700 Alkohol
  • 200 Gramm Zucker – hier ist auch brauner ZUcker möglich
  • 2 Zitronen
  • 1 Pkg Vanillezucker oder Mark 1 Vanilleschotehttps://de.wikipedia.org/wiki/Farnesol

Borretsch

Borretsch – Borago officinalis- Raublattgewächse, Gurkenkraut, Kukumerkraut, Blauhimmelstern, Wohlgemutspflanze, Herzfreude, Herzblümlein

Borretschblüte

Bildnachweis: Rueger-Arts.de

Der Borretsch steht jetzt in voller Blütenpracht. Als Heil- und Gewürzpflanze wurde sie schon seit dem späten Mittelalter in Europa als Archäophyt – archaios – alt und phytón für Pflanze, kultiviert. Archäophyt – hemochore- gezähmte, veredelte Pflanze. Der Name könnte vom lateinischen Wort borra – „Gewebe aus rauer Wolle“ oder vom keltischen Wort „borrach“ – für Mut stammen. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum oder Nordafrika kommend, hat er als attraktives Gewürzkraut in den Kräutergärten der Klöster Einzug gehalten. Schon den angehenden Ärzten im späten Mittelalter wurde der Borago officinalis an der medizinischen Fakultät von Salerno als Kraut für das Herz und die Fröhlichkeit vorgestellt.

Aussehen und Standorte

borretsch_bluete

Der Borretsch ist eine krautige, einjährige Pflanze und kann bis zu 75 cm hoch werden. Der Stängel und die derben Laubblätter sind stark und eher borstig behaart.  Die Blätter haben eine eiförmige, lanzettenartige Form. Üblicherweise blüht der Borretsch ab Mai bis in den Herbstananfang hinein. Der eigentliche Blütenstiel ist etwa 3 cm lang. Die Blüten sind zwittirg, fünfzählig und weisen eine doppelte Blütenhülle auf.  Der Borretsch hat fünf Kelchblätter, die verwachsen sind mit lanzettenförmigen Kelchzipfel. Währen der Anthese – Vorgang des Blühens, Blütenöffnung, ändert sich der PH-Wert und die anfangs rosa Blüten verfärben sich in ein stark leuchtendes Blau. Die Blüte hat fünf blaue Kronblätter und in der Mitte fünf Schlundschuppen. Die tiefblauen Staubblätter bilden engstehend einen Streukegel. Der Fruchtknoten des Borretsch ist oberständig und liegt mit dem Griffel im Inneren des Streukegels. Es bildet in der Reifung eine dunkelbraune Klausenfrucht mit etwa 5 mm Länge.

Beispiel für eine Klausenfrucht hier ein Borretsch

Klausenfrucht Borretsch

Die Blüten sind protandrisch – vormännlich – die Staubbeutel reifen vor den Fruchtblättern und der Pollen wird entlassen, bevor der Stempel herangereift ist. Nachdem die Staubblätter verwelken, reift die Narbe und kann die Pollen der bestäubenden Insekten aufnehmen. Dabei ist der Farbstoff der Indikator und verfärbt sich rot, wie bei Lackmus in Kontakt mit Säure. Diese wunderschönen blauen Blüten haben leuchtende Strichsaftmale, die nur von den sie bestäubenden Insekten gesehen werden können.

Saftmale

de.wikipedia.org

Wir Menschen können diese mit freiem Auge nicht erkennen. Der Borretsch ist eine ganz wichtige Bienen- und Hummelpflanze. Sie fliegen die Blüten an und werden am Schlundschuppem durch Öffnung des Streukegels mit Pollen bestreut. Dann bilden sich nach der Bestäubung im Fruchtknoten vier Fruchtfächer und in jedem Fruchtfach befindet ein hartes, einsamiges Nüsschen mit einem Elaisom – ein fettreiches Anhängsel, das besonders Ameisen und Vögel anspricht.

Elaisom

Bildquelle:https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=139160

So werden die Samen verschleppt und verbreitet – Myrmechorie. Standorte sind idealerweise sonnige Flächen und nähstoffreiche, durchlässige Böden.“ Der Borretsch braucht viel Platz und Abstand zu anderen Pflanzen. Er wird häufig von Blattläusen befallen. Er ist nicht frosttolerant. Der Borretsch gehört zu den Dunkelkeimern.

Ameise mit Samen

Bildquelle: Von Engelberger aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12104282

Bei uns in Europa wird Borretsch als Gewürzkraut in Gärten gezogen. Er verbreitet sich aber wie beschrieben auch durch „Verschleppung“ der Samen und wildert gerne aus. Ich habe ihn auch schon an Bachufern verwildert gefunden. Manchmal findet man Borretsch als Cultivar mit weißen Blüten.

Inhaltstoffe

Der Borretsch beinhaltet in geringen Mengen verschiedene Pyrrolizidinalkaloide – das sind Alkaloide, die einen Doppelring Pyrrolizidin als Strukturbestandteil haben. Das sind beim Borretsch Amabilin, Intermedin, Lycopsamin, Supinin, Thesinin. Lycopsamin und Supinin haben eine lebertoxische Wirkung. In geringen Mengen genossen sind sie unbedenklich. Regelmäßig und in großen Mengen sollte man ihn nicht verzehren. Die Blüten und Samen, wie auch das Borretschöl enthalten diese Alkaloide nur in geringen Spuren. Diese  Pyrrolizidinalkaloide dienen großteils zur Abwehr gegen Verbiss. Dieses Alkaloid kommt bei Korbblütlern, Raublattgewächsen, Hülsenfrüchtlern und Orchideen vor.

Bildquelle:www.spektrum.de

Eine Pflanze, die ich schon in einem der früheren Beiträge beschrieben habe, die viel von diesem Alkaloid beinhaltet ist das hochgifitige Greiskraut.

Greiskraut

Greiskraut

Außerdem enthält Borretsch Schleimstoffe, Vitamin C, Gerbstoffe, Harz, Saponin, Kaliumnitrat, Kieselsäure, verschiedene Fettsäuren und ätherisches Öl. Das Borretsch-Öl enthält Gamma-Linolensäure – GLA, eine dreifach gesättigte Omega-6-Fettsäure, Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Gadeloinsäure, Stearinsäure, Erucasäure, Nervonsäure, Arachinsäure, Behensäure, Palmitoleinsäure, Vaccensäure, Myristinsäure, Eicosadiensäure und Alpha-Linolensäure.

Heilwirkung und Wissenswertes

Borretsch ist manchmal ein Bestandteil von Heilsalben und wird bei atopischen Ekzemen – Neurodermitis eingesetzt. Ich kenne getrockneten Borretsch aus Persien, wo er als nervenberuhigender Tee Gole Gaw Zabun – was so viel wie Rindszungenblume bedeutet, verabreicht wird. Er behandelt auch Husten, Schleim, Rheuma und Hauterkrankungen. Borretsch ist entgiftend und schweißtreibend. In England ist Borretsch als Bestandteil im beliebten Getränk Pimm’s und und als Geschmacksbeigabe Gilpin’s Wetsmorland Extra Dry Gin. Ganz wichtig ist Borretsch als Bienenpflanze und deswegen wird er von Imkern gerne gepflanzt. Der Saccharosegehalt liegt bei 42-53 %. Meist wird dieser Honig wegen der Pyrrolizidinalkaloide mit anderen Sorten gemischt. Im Mittelalter bereitete man Ochsenzungen mit Borretsch zu um „Blut zu reinigen.“ Zerstoßen mit Zucker wurde Borretsch von P.A. Matthioli gegen hohes Fieber eingesetzt. Die Blüten, Samen, Wurzel und Blätter, wurde mit Wein versetzt und in Schlückchen zur Leberreinigung verwendet. Heute wird Borretsch als schleimlösender Tee angeboten. Die verschiedenen darin enthaltenen Öle finden als Anteil von Hautsalben Verwendung. Besonders bei trockener Haut, Neurodermitis, als entzündungshemmende und juckreistillende Salben. Menschen mit Blutgerinnungsproblemen sollten Präparate mit Borretschöl meiden.

Rezepte

Wer Borretsch-Tee selbst zubereiten will trocknet die Blätter und Blüten als Strauss aufgehängt an einem trockenen Ort, z.B: Dachboden.

Der Tee wirkt entgiftend, schweißtreibend und beruhigend. Er dient zur Rekonvaleszenz nach schweren Krankheiten oder bei Erschöpfungszuständen

Einen Teelöffel voll mit der zerschnittenen ganzen frischen Pflanze oder der getrockneten Blätter und Blüten auf 1 Tasse mi kochendes Wasser. Nur ganz kurz ziehen lassen und abseihen. Personen die empfindlich sind sollten den Absud durch ein Tuch drücken, um die Haare zu entfernen. Für eine Kur von drei bis vier Wochen sollten täglich 3 – 4 Tassen getrunken werden. Press-Säfte oder Borretschöl-Kapseln aus dem Samen gibt es in Reformhäusern und Apotheken.

Verwendet werden die Blüten und die Blätter als Dekoration und Gewürzkraut in Salaten und Suppen. Die in Frankfurt berühmt gewordene Grüne Sauce ist typischerweise mit Borretsch angerührt. Der Geschmack ist frisch und gurkenartig. Die süß schmeckenden Blüten verwende ich gerne auf Salaten und auf Spargel. Kommen die Blüten mit Essig in Berührung färben sie sich rosa. Kandierte Borretschblüten sind nicht nur besonders dekorativ, sondern schmecken auch ganz wunderbar.

Ravioli mit Borretsch – ligurisch

Ravioli mit Borretschfülle

Bildquelle: http://www.imgrum.net/tag/salbeibutter

Original Rezept aus dem Reiseführer Ligurien

Teig

  • 500 g Mehl
  • 3 Eier
  • Wasser
  • Salz

Füllung

  • 500 g Rindfleisch
  • 300 g mageres Kalbfleisch
  • Kalbshirn
  • 50 g Rückenmark
  • ein Bries
  • 1 Bund Borretsch
  • 1 Kopf Scarola-Salat oder Endivien
  • Brotinneres
  • Majoran Salz
  • 4 Eier
  • 1 helle Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • Parmesan

Ich nehme anstelle dem Scarola – Endiviensalat. Und anstelle des Hirns nur Bries. Das Mark lasse ich komplett weg – mein Cholesterin dankt es mir. Dafür nehme ich eine helle feingehackten Zwiebel Endivie und Borretsch, 5 Minuten kochen und fest ausdrücken. In einem Topf das Rindfleisch zusammen mit dem Kalbfleisch in Butter anbraten. Das Kalbshirn, das Mark und das Bries in heißem Wasser abkochen, schälen und nach und nach in einem Mörser zu einer Paste verarbeiten. Das Fleisch und das Gemüse fein zerhacken, alles in einer Schüssel mischen, verquirlte Eier dazu geben, etwas in Suppe oder Fleischsauce geweichtes Brotinneres, Parmigiano, Gewürze, ein wenig frischen gehackten Majoran und Salz zugeben und alles gut vermengen.

Mehl in einer Rührschüssel mit lauwarmem Wasser verrühren, Eier dazugeben, und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Ich gebe noch einen Schuß Olivenöl dazu. Teig dünn ausrollen und halbieren. Ich steche mit einem Stamperlglas Kreise aus. Die Hälfte des Teigs mit der Fülle belegen, die andere Teighälfte darüberlegen und fest andrücken. Mit einem Messer oder Ravioli – Teigrädchen die Ravioli ausschneiden und etwas antrocknen lassen. In einem Topf Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Ravioli kochen. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen sind sie gar. Mit Fleischsauce und Parmigiano oder Butter und Salbei oder mit Steinpilzsauce anrichten.

Essig mit Borretschblüten und Flieder 

Essig mit Blüten

Einen wunderbaren Essig ergeben Blüten mit Eigenduft. Dazu weißen Balsamico Essig, Blüten von Duftflieder und Borretschblüten frei von Grün verwenden. Den Essig vorher mit etwas Honig würzen. Schon einen Tag nach dem Einlegen der Blüten nimmt der Essig den Duft und die Farbe der Blüten an. Der Essig hält in etwa ein Jahr.

Kandierte Borretschblüten

  • 1 Joghurtbecher Zucker
  • Wasser
  • Borretschblüten

Den Zucker  mit so wenig Wasser wie möglich einköcheln, bis er Blasen schlägt. Achtung, dass er nicht braun wird.Die Borretschblüten vorsichtig mit einer Gabel durch den Zucker ziehen. Sofort auf ein Backpapier mit Staubzucker bestreut legen. Die Blüten etwas andrücken. Wenden und noch einmal in den Zucker drücken. Trocknen lassen. Sie halten in einen Glas ein paar Monate und sind eine hübsche Dekoration auf Gebäck oder als Beigabe zum Mocca.

Eiswürfel mit Borretschblüte

Eiswuerfel-Borretsch

Bildnachweis: www.schule-und-familie.de

Eine Augenweide sind Eiswürfel mit Blüten. Besonders hübsch sehen die azurblauen Blüten des Borretsch dann in durchsichtigen Getränken aus.

Literatur:

Angelika Lüttig, Juliane Kasten: Hagebutte & Co – Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen. Nottuln: Fauna Verlag 2003.

Cesare Preti: MATTIOLI (Matthioli), Pietro Andrea. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 72 (Massimino–Mechetti), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2009.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ophyt

https://de.wikipedia.org/wiki/Dichogamie#Proterandrie_.28Botanik.29

https://de.wikipedia.org/wiki/Dichogamie#Proterandrie_.28Botanik.29

Bildnachweise:

rueger-arts.de

www.umweltbund.de

Minze

Minze – Mentha, Pfefferminze – Mentfa x piperita, Lippenblütengewächse – Lamiaceae

Minze

Gestern in der Au konnte ich gemeinsam mit einer Studienkollegin Karin und ebenfalls Bloggerin – DO-ITeria, schöne Büscheln mit Wasserminze ernten. Eigentlich waren wir auf Morchelsuche und wurden so reich beschenkt. Morcheln in den verschiedensten Formen und wunderbare Wildkräuter. Die wilde Minze oder Pfefferminze ist jetzt knapp vor der Blütezeit. Ein vielseitiges Kräutlein, das in verschiedenster Weise verwendet werden kann. Ich mag sie auch als Schnittpflanze, nebst der Zitronenmelisse in bunten Frühlingsstrauß. Jetzt ist die beste Erntezeit. Viele verschiedene wildwachsende Arten, wie die Wasserminze – Mentha aquatica L., die Pfefferminze, Bachminze, Waldminze, Rossminze, Acker Minze – Mentha arvensis und viele andere haben sich entwickelt. Generell neigt die Gattung der Mentha zur Bastardisierung. Das Wort Mentha stammt aus dem mittel-, althochdeutschen – Minza und ist aus dem lateinischen Wort Menta abgeleitet. Es steht im Zusammenhang mit der griechischen Nymphe Minthe (auch ein Berg auf dem Peleponnes). Mein Bezug zur Minze ist die persische oder marokkanische Minze – Nana genannt. Nana bezeichnet im Allgemeinen alle Minzearten. Die echte persische Minze ist die Krause Minze – Menthe spicate.

Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten

In Europa gibt es bei den wildwachsenden Minzen viele verschiedene Varianten. Sie kann bei hochwachsenden Arten bis zu 90 cm hoch werden. Es gibt aber auch ganz kleine und kriechende Formen. Die Minze ist eine frostharte ausdauernde krautige Pflanze mit langen unterirdischen Ausläufern oder Rhizomen. Sie duftet aromatisch und besitzt bei den meisten Arten einfache oder verzweigte Haare – Trichome. Manchmal besitzt sie einen Blattstiel. Die sattgrünen Blätter, sind rund oder lanzetten-artig, sie stehen gegenständig, sind einfach und je nach Sorte sind sie gezahnt oder haben einen gesägten Blattrand. Manche Arten zeigen eine violette Nervnatur und manche Blätter sind rötlich überzogen. Die Blüten sind in vielblütigen Scheinquirlen – zusammengesetzter Blütenstand –  angesetzt.

Poleiminze

Sie zeigen sich von Juli bis September, sind endständigen Blüten, zwittrig oder funktional eingeschlechtlich und zygomorph – zwei spiegelgleiche Hälften auf einer Symmetriebene und einem Perianth – Blütenhülle. Manchmal sind einige Blüten der Minze-Arten vormännlich – Proterandrie – Staubbeutel reifen vor vor den Fruchtblättern. Der Pollen wird vor der Reifung des Stempels entlassen. Die Minze hat fünf ungleiche Kelchblätter, die röhrig bis glockenförmig verwachsen sind. Die fünfzähligen, verwachsenen, zweilippigen Kronblätter können rosa, leicht violett oder weiß sein.

Minze blühend

Bildnachweis: www.eggert-baumschulen.de

Dabei ist die Oberlippe in etwa so groß wie einer der unteren drei Lappen der Unterlippe. Die Blüte besitzt vier ungleiche Staubblätter, die sichtbar aus der Kronröhre herausragen. Die beiden Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Dieser Fruchtknoten ist durch „falsche“ Scheidewände in vier Kammern eingeteilt. Es entsteht in der Reifung eine Klausenfrucht. In jeder der Kammern befindet sich ein Samenkorn. Die Bestäubung übernehmen kurzrüsselige Insekten, wie Fliegen. Die Minze verbreitet sich über ihre Ausläufer aber auch durch die Verbreitung der Samen über die Hydrochorie – Wasser. Verwechslungen können ganz leicht durch Reiben der Blätter ausgeschlossen werden. Der starke Minzgeruch ist typisch und hilft bei der Abgrenzung. Ausnahme ist nur die Polei-Minze.

Poleiminze – Mentha Pulegium – Polei, Flohkraut, Frauenminze, Poleykraut, Hirschminze

Poleiminze 2

Polei-Minze

Sie gehört ebenfalls zur Gattung der Minzen, ist sehr selten und gedeiht auf kalkarmen feuchten Böden. Meist steht sie an Flussrändern oder Seerändern. Diese Art sieht der Pfefferminze ähnlich ist aber mit einer Höhe von 10 bis 30 cm kleiner im Wuchs. Die Blätter sind oval, ganzrandig und gezähnt. Die Blüten sind rosa bis violett. In Deutschland ist die Polei-Minze auf die Liste der gefährdeten Pflanzenarten gesetzt worden. Sie enthält das giftige Pulegon – monocyclisches Monoterpenkton, das zu Erbrechen, Azidose – Störung des Säure-Basenhaushaltes, Koliken, Anstieg des Blutdruckes und narkoseartigen Lähmungserscheinungen führen kann. Bei starker Dosierung kann es sogar tödlich wirken. Das Pulegon ist gesundheitsgefährdend, es reizt den Verdauungstrakt, die Haut und die Schleimhäute. Pulegon wird als Ausgangsstoff in der Herstellung von Parfümölen, Seifen- und Waschmittel verwendet. In der Produktion von Mottenmittel, Insektenrepellents und bei der Synthese von Menthol dient es als Basisstoff. Alle Pflanzenteile riechen sehr scharf aromatisch. Die Polei-Minze ist ein Hemikrophyt – die Überdauerungsknospen liegen an der Erdoberfläche. Der Name Polei bedeutet Floh und ist aus dem lateinischen Wort Pulex – Floh abgeleitet. Das verweist auf die insektizide Wirkung der Polei-Minze. Außer dem Pulegon enthält die Pflanze noch Gerbstoffe und ätherische Öle. Schon in der Antike war die Polei-Minze als wirksames Abtreibungsmittel bekannt.

Standorte

Bachufer, Augebiete, Wiesenränder, Waldränder oder Waldwege.  Nährstoffreiche, eher kalkarme Böden.

Wissenswertes

Viele verschiedene Zuchtvarianten haben sich entwickelt. Viele davon haben eine fruchtähnliche Geschmacksnote, wie die Apfelminze, die Schoko-Minze, die Nana-Minze, die Basilikum-Minze, die Zitronen-Minze oder die Orangen-Minze.

Minze Variegata

Sehr hübsche Zuchtform mit weißem Rand Variegata 

Die Vermehrung erfolgt sehr einfach über Steckling aus den langen Ausläufern. Man kann aber auch starke Triebe abschneiden, ein paar Tage wassern und dann zur Vermehrung in die Erde stecken. Die Minze gehört zu den Langtagspflanzen. Sie wächst 14 Stunden aufrecht und blüht. Bei den Kurztagsbedingungen bildet sie Ausläufer aus. Wenn die kalte Jahreszeit kommt, stirbt das Kraut der Pflanze ab und treibt im Frühling wieder frisch aus. Schon Plinius berichtete davon, dass die Minze in der Lage sei Flöhe zu vertreiben.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

In den Blättern befinden sich die ätherischen Pfefferminzöle. Das Öl kann durch Wasserdampfdestillation hergestellt werden. Dieses Öl wird in der Kosmetik und in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt. Hauptinhaltsstoffe sind Menthol, Menthon, Menthylacetat, Neomenthol und Isomenthol. Das Pfefferminzöl wirkt schwach antibakteriell und antifungal. Es unterstützt die Herstellung von Magensäften und Gallenflüssigkeit. Im Bereich des Rachens und der Mundschleimhaut oder auch der oberen Atemwege wird empfohlen Minzöl in heißem Wasser eingetropft zu inhallieren. Auf der Haut aufgetragen wirkt es kühlend. Es wirkt gegen Insektenstiche, Rheuma, Verbrennungen (leichte) und Kopfschmerz. In der Medizin wird das Minzöl innerlich bei Gallenblasenbeschwerden und Problemen des Gastrointestinaltraktes – Verdauungsapparates eingesetzt. Bei Menschen mit Reizdarm werden Magensaftreistente Kapseln als Beruhigung der Muskeln im Dickdarm verschrieben. Minzöl ist ein wichtiger Bestandteil in Produkten für die Mundhygiene. Als Aromastoff findet das Minzöl Verwendung in der Aromatherapie und für die Lebensmittelherstellung.

Rezepte

Dugh

Dugh 2

Ich liebe das erfrischende persische Joghurt-Getränk Dugh. Dafür benötigt man Joghurt, Sauerrahm, trockene Minze, frische Minze, etwas Knoblauch, Salz und Sodawasser. Wer Soda nicht mag, kann es auch mit stillem Wasser herstellen.

Ergibt etwa 2 Liter Getränk

  • 1 Becher Sauerrahm
  • 1 Becher Schafmilch – oder Biojoghurt
  • 1 Zehe  Knoblauch – kann auch wegen dem „Duft“ mit trockenem Knoblauchpulver angerührt werden
  • 2 Messerspitzen trockener Minze
  • 2 Kaffeelöffel frische Minze klein gehackt
  • Salz

Joghurt und Rahm gut vermischen, trockene Minze und frische Minze einarbeiten. Etwas salzen, den Knoblauch zerdrückt oder das Pulver einrühren. Mit Soda aufgießen. Passt eisgekühlt wunderbar zu orientalischem Essen oder einfach als kühlendes Sommergetränk zu Grillfleisch.

Mast-O-Chiar

Ebenfalls aus meiner alten Heimat Persien stammt dieses Rezept für Joghurt-Gurken-Minze Sauce. Es ist dem Griechischen Zaziki ähnlich, stellt sich nur die Frage wer früher damit dran war. Mast-O-Chiar reiche ich als Dipp für Grill- oder Ofenkartoffel und zum Grillfleisch.

  • 1 Salatgurke
  • 2 Esslöffel frische Minze
  • 2 Messerspitzen trockene Minze
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Becher Sauerrahm
  • 1 Becher Schafmilchjoghurt oder Biojoghurt
  • Salz

Die Gurke sehr fein hacken, frische Minze fein hacken. Alles mit dem Joghurt und dem Rahm vermischen. Salzen. Obenauf trockene Minze streuen.

Minzpaste

Die Minzpasta ist besonders in der englischen Küche bekannt. Sie wird vor allem zu Lammgerichten gereicht. Dafür 2 handvoll gewaschene Minzblätter sehr fein hacken. Mit 2 Eßlöffel Kristallzucker in einem Mörser zerstoßen. Etwas Weißweinesssig dazugeben. Etwas Salz und frischen schwarzen Pfeffer aus der Mühle. Im englischen Originalrezept wird kein Öl beigefügt. Ich nehme noch 3 Eßlöffel gutes Olivenöl dazu, damit die Paste etwas in der Konsistenz molliger wird.

Minz-Tee

Minztee

Für den Minz Tee nehme ich die frischen Blätter, kurz abgespült. Mit gekochtem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Gesüßt mit etwas Zucker schmeckt er am besten. Natürlich kann man auch Tee aus getrockneten Minzeblättern herstellen. Dafür die Minze mit den Stängeln im Ganzen und zum Strauß gebunden an einem trockenen Ort – wie etwa Dachboden, verkehrt aufhängen.

Minze

Frische Erdbeeren mit Minze und Minz Sauce 

Erdbeeren mit Minze

Dazu frische reife Erdbeeren waschen und etwas anzuckern. Mit frischer gehackter Minze bestreuen. Mit frischem grünen Pfeffer aus der Mühle würzen. Etwas Minzpaste dazu reichen. Zu diesen exotisch gewürzten Erdbeeren servierte meine Großmutter in Persien Roseneis. Aber ein gutes Vanilleeis passt hier auch sehr gut dazu und fertig ist ein etwas ausgefallerenes Dessert, das z.B. gut als Nachtisch nach einem Spargelhauptgang passt. Man kann auch gehackte Pistazienkerne darüberstreuen.

 

Brunnenkresse

Echte Brunnenkresse – Nasturtium officinale – Kreuzblütengewächse – Brassicaceae, Wasserkresse

Heuer wächst die Brunnenkresse ganz besonders üppig. An den Bachufern schwimmen die Kräutlein schon als grüne Inseln. Gummistiefel an und ab zu den Bächen! Schon die alten Griechen und Römer schätzten das Wildkraut als Mittel gegen Skorbut, gegen Völlegefühl und als würziges Salatkraut. Die Brunnenkresse zählt zu den gesündesten Superfood-Gemüsen.

Aussehen

Brunnenkresse Blüte

Die Brunnenkresse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Sie ist wintergrün und hat hohle Stängel. Durch diesen hohlen Stängel kann man sie vom bitteren Schaumkraut gut unterscheiden. Sie haben nämlich ähnliche Standorte. Diese Stängel können bis zu 90 cm hoch werden. Die Triebe sind blattlos und liegen auf der Wasseroberfläche. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert und sattgrün. Die Kronblätter sind weiß, bestehen aus zwei bis vier Fiederpaaren und sind in etwa 4 mm lang. Die Brunnenkresse bildet Nodien, bzw. Zwischenwirtelstücke – Sprossachsen zwischen zwei Knoten, ohne Blätter aus. Blütezeit der weißen Blüten ist Mai bis Juni. Aus den vielblütigen traubigen Blüten entstehen kleine Schoten, die nach einigen Wochen heranreifen und die Samen beinhalten. Nach der Blüte färben sich die verwelkenden Blüten manchmal violett.

Bildquelle: http://azalas.de/blog/?page_id=4421

Die Schoten sind Windstreuer. Sie sind bis zu 20 mm lang und bis 3 mm breit. Darin befinden sich in Zweierreihe bis etwa 60 Samen. Die Samen haben auf der Oberfläche eine wabenartige Einteilung.

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Internodium_(Botanik)

An diesen Nodien entstehen die Adventivwurzeln – seitliche weiße Fadenwurzeln. Über diese seitlichen Wurzeln nimmt die Pflanze die Nährstoffe auf. Die Wurzelknollen die unter der Wasseroberfläche liegen, speichern die Nährstoffe.

Bildquelle: Von Frank Vincentz – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1384621

Standorte

Brunnenkresse an Bachufer

Bildquelle: https://www.gartenrot.com/brunnenkresse-samen.htmlBild: https://www.gartenrot.com/brunnenkresse-samen.html

Die Brunnenkresse bevorzugt als heimisches Wildkraut feuchte Standorte. Das sind meist Ränder von Gewässern, saubere Bachläufe, Teiche und Aubäche. Eine Pflanzung in Kübeln ist möglich, solange die Erde ausreichend feucht gehalten wird.

Inhaltsstoffe und Wissenswertes

Die Brunnenkresse ist reich an Vitamin A, B1, B2, B3, B6, C, D, K und E. Außerdem Calcium, Niacin, Riboflavin, Thiamin, Eiweiß und Ballaststoffe. Sie enthält Mineralstoffe und Senfölglykosid, das für den scharfen Geschmack verantwortlich ist. Weiters Suloporophan und Iberin, Raphanol und Folsäure. Brunnenkresse hilft auch bei Zuckerkrankheit – die Diabetes mellitus. Die Brunnenkresse ist ein wunderbares Kraut gegen Frühjahrsmüdigkeit und wirkt gegen Vitaminmangel. Diese haben antibiotische, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Der Brunnenkresse wird krebshemmende Wirkung zugeschrieben. Sie wirkt anregend, antibakteriell, blutreinigend, harntreibend, schleimlösend, bei Bronchitis, Halsentzündungen, Zahnfleischentzündungen, Verdauungsproblemen oder Würmer. Es senkt den Blutzuckerspiegel, hilft bei Gallen- und Blasenbeschwerden, Nierenbeckenentzündung, Rheuma, Gicht, Epilepsie, unreine Haut, Ekzeme und Juckreiz. auch noch enthalten ist Antibiotika, Bitterstoff, Eisen, Arsen, Jod, Salicylat, schwefelhaltiges ätherisches Öl, Zink. Von einer Einnahme von Brunnenkresse in der Schwangerschaft wird abgeraten.

Eine Paste aus zerdrückter Brunnenkresse hilft als Bleichmittel bei braunen Flecken auf der Haut. Die Kresse hilft innerlich und äußerlich angewendet einen schönen regelmäßigen Teint zu erhalten.

Rezepte

Brunnenkresse schmeckt frisch am Besten. Ein Frühlingssalat  mit Brunnenkresse schmeckt wunderbar erfrischend. Ich mische dafür verschiedene Blattsalate dazu. Die Blüten auf den Salat gestreut sind nicht nur dekorativ, sie schmecken auch sehr gut. Alle oberirdischen Teile der Pflanze sind essbar. Die jungen Stiele sind zart und können mit gegessen werden.

Pesto aus Brunnenkresse

Brennesselpesto

Für ein Marmeladeglas Pesto

  • 2 Handvoll Brunnenkresse
  • grobes Meersalz
  • Frischen schwarzen Pfeffer aus der Mühle
  • Olivenöl
  • 20 Stück Pinienkerne
  • Saft 1 Zitrone

Die Kresse ganz fein hacken, Pinienkerne ebenfalls. Ich nehme dann einen Mörser aus Porzellan und zerdrücke alles noch einmal ganz fein. Mische es mit dem groben Salz ab. Zitronensaft dazu und pfeffern. Mit Olivenöl aufgießen. Dieses Pesto schmeckt ganz köstlich zu allen Arten von Nudeln und lässt sich gut mit Parmesan abrunden. Auch mir Gnocchi ergeben sie ein feines Gericht. Auf getoastetem Weißbrot ist das Pesto ein wunderbares „Fingerfood.“

Suppe aus Brunnenkresse

Eine sehr feine Frühlingssuppe lässt sich aus dem würzigen Kraut herstellen.

  • Für 4 Portionen
  • 6 handvoll Brunnenkresse
  • etwas Olivenöl
  • 1/2 Liter Suppe aus Huhn oder Rind – alternativ Suppenwürfel
  • 1 helle Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Becher Schlagobers
  • Salz & Pfeffer
  • etwas Muskat
  • 1 kleine mehlige Erdäpfel
  • 1 Esslöffel Sauerrahm

Die Brunnenkresse in der Suppe kurz blanchieren. Mit einem Pürierstab aufpürieren. Die Erdäpfel sehr fein reiben und dazugeben. Knoblauch zerdrückt einrühren. Die Zwiebel in Olivenöl anschwitzen und auch einrühren. Alles circa 15 Minuten ziehen lassen. Dann durch ein feines Sieb abgießen. Würzen, und mit Sauerrahm verfeinern. Das Obers steif geschlagen unterziehen. Wer mag, kann gebratene Garnelen oder Jakobsmuscheln auf einem Spieß oder einfach obenauf dazu reichen. Ein paar Streifchen Räucherlachs sind auch eine köstliche Beigabe. Sehr gut schmeckt auch Käsegebäck zu dieser Suppe.

Sauerampfersuppe

Eine

Mein liebster Frühlingsaufstrich mit Brunnenkresse

  • 250 Gr 20% Topfen
  • 1 weiße Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Handvoll Kresse
  • 2 cm frischen Ingwer
  • etwas frischen Thymian
  • Saft 1 Zitrone
  • Salz & Pfeffer

Zwiebel fein hacken, Knoblauch zerdrücken, Den Ingwer schälen und sehr fein hacken. Thymian zupfen und die Kresse mit einem scharfen Messer oder einer Kräuterwiege ganz fein schneiden. Mit dem Topfen vermischen und würzen. Mit dem Zitronensaft verrühren. Der Aufstrich passt gut auf getoastetes Brot.

Kräutertee mit Brunnenkresse

Dieser Tee wirkt auf die Funktion der Leber und blutreinigend. Da er harntreibend ist, eignet er sich auch zum Durchspülen bei kleinen Nierensteinen und Blasensteinen. Eine Handvoll Brunnenkresse mit heißen Wasser überbrühen und ca. 10 Minuten ziehen lassen.

Mistel

Mistel – Viscum album, Sandelholzgewächse – Santalaceae, Heiligenkreuzholz, Drudenfuss, Geisskraut, Hexenbesen, Wintergrün, Vogelmistel,  Königin des Heils – Bedecktsamer – Magnoliopsida – Eudikotyledonen

Auf vielfache Anfragen möchte ich gerne diesen Beitrag der Mistel widmen. Jetzt sind die Bäume noch ziemlich kahl und man kann die kugeligen Gewächse mit ihrem satten Grün sehr gut sehen. Viscaceae ist eigentlich ein Sammelbegriff und es gibt alleine in Europa etwa 90 Arten, wie viscum album, loranthus europaeus, viscum quercinum, Laubholzmistel – Viscum album, Tannen-Mistel – Viscum abietis, Kiefern-Mistel – Viscum Laxum, u.v.m. Viele Mythen ranken sich um das seltsame Gewächs. In England und Amerika gibt es den Brauch: Ein Paar, das sich unter Misteln küsst, soll ewiges Liebesglück erhalten. In der Schweiz gilt die Mistel als Symbol für Fruchtbarkeit. In Frankreich werden Mistelzweige über den Eingang des Hauses gehängt, man herzt die Verwandten und Freunde darunter, um ihnen ein gutes neues Jahr zu wünschen. Und wer von uns hat nicht Asterix gelesen und „Miraculix“ für seine unbesiegbar und unverwundbar machenden Zaubertränke bewundert. Die Druiden – die Priester der Kelten bestiegen weiß-gewandet die Bäume und schnitten mit goldenen Sichel, am sechsten Tag des Mondes die Misteln. Die Mistel durfte dabei keineswegs den Boden berühren. In der griechischen Mythologie wollte Äneas mit der „goldenen Zauberrute“ in die Unterwelt eindringen. Gott Merkur diente die Mistel dazu die Tore des Hades zu öffnen. Hildegard von Bingen setzte Mistelsud gegen gefrorene Gliedmaßen, Gicht und Brustbeschwerden ein. Heilkundige wie Hippokrates und Plinius verwendeten die Mistel gegen Schwindelanfälle und Epilepsie. Der Name Mistel leitet sich aus dem althochdeutschen Wort „misti“ ab, was Mist bedeutet. Vögel verbreiten die Samen mit ihrer Ausscheidung und daher vermutlich der Name. Bedecktsamer sind Pflanzen, die Blüten haben und deren Samenanlagen im Fruchtknoten des Fruchtballs eingeschlossen sind. Nach der erfolgreichen Bestäubung entwickeln sich aus der Samenanlage mit Hilfe der befruchteten Eizelle der Samen und aus dem Fruchtknoten die Frucht.

Aussehen

Mistel

Die Mistel ist ein immergrüner und zweihäusiger Halbschmarotzer – Hemiparasiten. Das sind parasitische Blütenpflanzen, die ihren Wirtspflanzen mit Saugorganen – Haustorien, Wasser und Nährstoffe abknüpfen. Anders als bei den Vollparasiten – Holoparasiten, können die Halbparasiten ihre eigene Photosynthese betreiben. Mit ihren Wurzeln (Senker) gelangt sie an die Leitungsbahnen ihrer Wirtsbäume und holt sich so Wasser und Nährstoffe. Sie nistet sich auf Bäumen und Sträuchern an.

Mistel etwa zweijährig

Zweijährige Mistel, Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Misteln 

Die Mistel „schnorrt“ sich ernährungsmäßig und mit ihrem Wasserbedarf bei ihren Wirtspflanzen ein. Die Arten, die an sukkulenten Wirtspflanzen wachsen, sind selbst sukkulent. Sukkulent – saftreiche Pflanzen, die sich sehr gut an die Gegebenheiten anpassen können. Die lateinische Bezeichnung „Viscum“ ist ident mit der Bezeichnung für Leim. Das bezieht sich auf die klebrige Masse aus den Mistelfrüchten, die eine klebrige – leimige Substanz enthalten, die man früher als „Vogelleim“ verwendete. Geht man aufmerksam durch unsere Parklandschaften, kann man sie überall in den Bäumen erkennen. Die länglich – eiförmigen und ledrigen Blätter der Mistel sind immergrün und haben Nerven und keine Blattlinien.

Mistelblüte

Sie sprießen paarweise und verkümmern nach vier Jahren. Die Mistel hat ihr Aussehen daher, weil sie sich nicht nach der Sonne ausrichtet, sondern in alle Richtungen wächst.Die Blüten setzten jetzt im Jänner bis März an. Die Samen reifen in einem fast ein Jahr dauernden Prozess heran. So kommt es vor, dass Samen und Blüten gleichzeitig auftreten. Vögel fressen die reifen Früchte und verbreiten so die Samen auf der Rinde des nächsten Wirtsbaumes. Die Beeren sind weiß bis milchig weiß und die Masse im Inneren ist sehr klebrig. Die Misteldrossel – Turdus viscivorus – frisst diese mit Vorliebe und sorgt damit für die Fortpflanzung der Mistel. Der Samen befindet sich in dieser gallertartigen Masse.

Standorte

Als Halbschmarotzer an Laubbäumen, Nadelbäumen und Obstbäumen. Besonders gerne siedelt sie sich an Bäumen in Flusstälern mit höherer Luftfeuchtigkeit an. Die Mistel gedeiht bis auf Höhen bis 1200 m.

Mistel auf Obstbaum

Mistelkugel auf einem sehr alten Apfelbaum 

Wissenswertes, Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Mistel enthält in den grünen Teilen das Gift Visctoxin – Mistelgift. Speziell in der kalten Jahreszeit ist das Gift hochkonzentriert vorhanden. Die Konzentration hängt auch von der Art der Wirtspflanze ab. Bei Ahorn, Robinie, Pappel oder Linde, ist die Konzentration an Gift höher. Schon die Druiden sammelten die leicht giftigen Misteln als magische Pflanze und als Allesheiler. Als die heilwirksamste Art zählt die Eichenmistel – viscum quercinum. Sie wirkt gegen Bluthochdruck, niedrigen Blutdruck, beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, tonisierend, Bluthochdruck, Herzschwäche, beschleunigtem Puls, Arteriosklerose, Ödemen, Fieber, bei Verdauungsschwäche, Verstopfung, bei schwachem Magen, schwacher Bauchspeicheldrüse, bei leichten Formen der Diabetes, bei Gallenschwäche, Nervenschwäche, Kopfschmerzen, Schwindel, Chronische Arthrosen, Chronisches Rheuma, Entzündungen der Gelenke, bei Beschwerden in den Wechseljahren, Menstruationsbeschwerden, bei Schmerzen, Geschwülsten und Blutungen der Gebärmutter, Weißfluss, Epilepsie, Heuschnupfen, Krampfadern, Ekzemen, und Geschwüren.

Sie beinhalten Alkaloid, Asparagin, Bitterstoff, Cholin, Harz, Histamin, Inositol, Lupeol, Lektine (Glyokoproteine), Oleanolsäure, Pyridin, triterpeniode aponine, Schleim, Viscalbin, Viscin, Viscotoxine (toxische Polypeptide, Polypeptide aus 46 Aminosäuren), wasserlösliche Polysaccharide, biogene Amine, Flavonoide, Lignane, Cyclitole – wie Viscumitol, Peholcarbonsäuren, Xanthophyll, Zink. Der höchste Gehalt an Lektinen ist im Winter in den Blütenknospen und in den Früchten enthalten.

Verwendet werden die Blätter und Zweige und in der Homöopathie Auszüge als Mittel gegen Asthma. Als Heildroge werden die Blätter, die Blüten und die jungen Blätter, in getrockneter Form verwendet.

Mistel in der begleitenden Therapie

Verschiedenste Studien beschäftigen sich mit der Mistel als Begleittherapie bei Krebs und bei Hepatitis C- Patienten. Die Beobachtungen zeigen die unterschiedlichsten Ergebnisse. So soll die Mistel soll bei hohem Blutzuckerspiegel helfen die Ausschüttung von Insulin zu unterstützen. Bei Brustkrebspatienen z.B. schlug die Chemotherapie bei Gabe von Mistelkraut besser an, als bei den Patienten, die ein Placebo bekamen. Wirksamkeit scheint die Gabe von Mistelextrakten als Begleittherapie auch bei Patienten mit Magenkrebs gegeben zu zeigen. Wie schon beschrieben, gibt es verschiedenste Untersuchungen zur Wirksamkeit von Mistelpräparaten zur Begleitbehandlung bei Krebspatienten. Nach wie vor gehört die Misteltherapie trotz zahlreicher Studien zu den umstrittensten Therapien der ären Medizin. Sie werden als Mistelpräparate in antroposophisch-homöopatischer Aufbereitung verwendet. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, sah in der Behandlung mit Mistelextrakten das „Immaterielle“ – also das nicht mit den Sinnen wahrnehmbare als Chance zur Heilung. Einen Schmarotzer wie den Krebs mit einem anderen Schmarotzer – der Mistel begegnen. Unterstützt wurde er dabei von der Ärztin Ita Wegmann. Heute kümmert sich die Forschung vermehrt um die in der Mistel vorkommenden Lektine – komplexe Proteine, die spezifische Kohlenhydratstrukturen binden und daher in der Lage sind, sich spezifisch an Zellen und Zellmembranen zu binden und von dort aus biochemische Reaktionen auszulösen. Nach wie vor gibt es Befürworter und Gegner der Misteltherapie. So gilt die Mistel in der internationalen Krebsforschung nach wie vor als „Methode mit unbewiesener Wirksamkeit.“

Die Mistel ist jedoch trotz aller kontroversiellen Diskussionen ein Mittel der Naturheilkunde, das am häufigsten als ergänzende Behandlungsmethode bei Krebspatienten eingesetzt wird. Es gilt hier vor allem das Immunsystem zu stärken, die Lebensqualität zu steigern und die Nebenwirkungen der konventionellen Therapie zu lindern. Misteltees, Dragees, Kapseln, Tabletten und Bäder mit Mistelextrakten können in der Selbstanwendung verabreicht werden. Parentale Gaben mittels Injektionen sollten durch medizinische Begleitung stattfinden. Besonders betrifft das Tumorerkrankungen des lymphatischen und hämatopoetischen Systems wie Leukämie, (Non-) Hodgkin-Lymphome u.a.

Tee aus Misteln

Tee Mistel - tea mistletoe 05

Mistel Tee Bildquelle: Heilpraxis.net.de

Er wirkt Blutdrucksenkend, kreislaufstabilisierend, verdaungsfördernd, antirheumatisch, nervenstärkend, gegen Epilepsie und als Artherioskleroseprophylaxe. Der Misteltee wird als Kaltauszug (Mazerat) bereitet, weil Wärme die Wirkstoffe vernichten würde. Das Gift der Mistel – z.B. das Glykosid Viscalbin und Viscotoxin, lösen sich nicht in kaltem Wasser und bleiben so unschädlich. Misteltees sind im Fachhandel erhältlich. Hier verwendet man die weißbeerige Mistel.

1 TL 2,5 g klein geschnittenes, getrocknetes Mistelkraut mit kaltem Wasser übergießen und zugedeckt über Nacht stehen lassen. das Kraut durch ein Sieb abgießen. Dann langsam auf Trinktemperatur erwärmen und in kleinen Schlucken trinken. Mistelkraut sollte vor Licht geschützt werden.

Umschläge aus Mistel-Kaltauszug oder Bäder mit Mistel-Kaltauszug 

Sie helfen gegen Krampfadern, Ekzeme, Heuschnupfen und Geschwüren im Bereich der Unterschenkel, gegen Ekzeme und zur Erleichterung bei rheumatischen und neuralgischen Schmerzen.

Für Pferde, Hunde, Katzen, Nagetiere ist die Mistel gifitg.

https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/mistel.php

Vortrag Prof. Josef Beuth: Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Onkologie: http://www.krebs-forum-lazarus.ch/WBB4/index.php/Thread/5-Studien-belegen-Wirksamkeit-der-Misteltherapie/

H. S. Heide-Jorgensen: Parasitic Flowering Plants. Brill Academic Publishers, 2008, ISBN 978-90-04-16750-6.