Tag-Archiv | Maronenröhrling

Rotfussröhrling

Rotfußröhrling, Gemeiner oder echter Rotfußröhrling – Xerocomelius chrysenteron, Boletus chrysenteron, Rotfüßchen, Dickröhrlingsverwandt, Ständerpilz

Rotfussröhrling

Rotfußröhrling

Dieser Pilz ist mir gestern im Wienerwald in Scharen begegnet – aber sonst zurzeit in dieser Gegend keine anderen Pilze. Er sieht so hübsch aus und wird gerne mit dem Steinpilz verwechselt. Aber es gibt auch noch eine andere Verwechslungsmöglichkeit. Der Schönfußröhrling wird neuesten Erkenntnissen nach zu den Ziegenlippenverwandten gezählt. Er ist ein sehr schmackhafter Pilz und sollte nur in Papiersäcken oder luftigen Körben gesammelt werden.

Aussehen

Rotfussröhrling blauend

Rotfußröhrling blauend

Wie schon erwähnt, sieht er auf den ersten Blick wie ein Steinpilz aus. Der Hut ist eher matt, nie schleimig oder glänzend. Bei großer Trockenheit, wie gerade eben, ist die Hutoberseite etwas feldrid aufgerissen. Der Hut ist ockerbraun, bis mittelbraun, kann 3 bis 7 cm groß werden und hat auch oft einen gräulichen Einschlag. Wird der Hut angebissen, färbt sich diese Stelle rötlich. Die Röhren sind intensiv gelb – ich bezeichne sie als chromgelb und zum Stiel hin leicht ausgebuchtet. Sie gehen sanft in den Stiel über, sind also nicht davon abgesetzt. Aufgeschnitten ist der Pilz innen gelb und blaut oder grünt leicht. Der Stiel ist biegsam und schlank. Nach unten hin ist er rot bis purpurrot gefärbt. Der Geruch erinnert ein wenig an Marillen und ist leicht säuerlich, aber angenehm.

Standorte

Buchenmischwald, Nadelwald, im Moos, von Juli bis ende November

Verwechslungsmöglichkeiten

Mit dem leicht giftigen Schönfußröhrling – Boletus calopus, mit der Ziegenlippe, mit dem giftigen Satansröhrling (kann schwere Magen- Darmprobleme hervorrufen), mit dem Maronenröhrling und mit dem Gallenröhrling.

Satansröhrlinge

Satansröhrlinge

Dickfussröhrling

Dickfussröhrling

Sandröhrlinge

Sandröhrlinge

Ziegenlippe Ansicht unten

Ziegenlippe Ansicht unten

Maronenröhrling

Maronenröhrling

Gallenröhrling mit Hutunterseite

Gallenröhrling mit Hutunterseite

Verarbeitung

Hier sind die jungen Exemplare beliebt und eignen sich frisch und auch getrocknet gut zur Verarbeitung. Ich ernte den Rotfußröhrling wie schon gesagt, sehr gerne als jungen frischen Pilz zu Saucen oder einfach abgebraten. Er eignet sich wunderbar zum Trocknen und auch zum Einfrieren. Dieser Pilz ist auch als Mischpilz eine Freude.

Wissenswertes

Aufpassen muss man beim Rotfußröhrling auf den giftigen Goldschimmel – Hypomyces Chrysospermus – dieser zeigt sich als weißer Befall. Diese Exemplare bitte stehen lassen. Ist der Pilz dann endgültig befallen, färbt sich dieser Pilzbefall goldgelb. Der Rotfußröhrling kann auch recht rasch madig werden, also nur die jungen Exemplare entnehmen. Es sind etwa zehn verschiedene Arten des Rotfußröhrlings bekannt. Der hier abgebildete ist der am häufigsten vorkommende.

Exkurs

Der Goldschimmel siedelt sich als Schmarotzer gerne auf weichfleischigen Pilzen, wie z.B. Röhrlingen an. Auch beim Maronenröhrling, beim Rotfußröhrling u.a. Diese Pilze sucht er als Wirtspilze aus und beginnt sie zu zersetzen. Am Beginn ist der Pilz auf dem Pilz weiß und färbt sich im Alter dann gelb. Anders als der gute Schimmelpilz auf Edelkäsesorten, ist dieser Schimmelpilz absolut zu meiden. Pilze, die auch nur leicht befallen sind,

bitte stehen lassen. Aus dem Hypomyces Chrysospermus werden die Peptaibole Chyrsopermin A, B und C gewonnen, die eine antibakterielle und fungizide Wirkung haben sollen.

Rotfüßchen mit Goldschimmel befallen

Rotfüßchen mit Goldschimmel befallen

Ein wunderbares Bild, das ich nicht vorenthalten möchte ist dieses Bild eines Helmlings, das von einem anderen schmarotzenden Pilz befallen wurde.

schimmel-pilz-frisst-helmling-pilz

Schimmel-pilz-frisst-Helmling-Pilz

Bildquelle: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/25906977

Maronenröhrling

Maronenröhrling – Imleria badia – Boletus Badius – Xermocomus badius, Dickröhrlingsverwandte – Boletaceae, Marone

Endlich zeigen sich nach diesem unglaublich heißen Sommer, die ersten Köpfchen. Die Pilzsaison kann langsam beginnen.

Aussehen

Maronenröhrling

Maronenröhrling

Der Name Maronenröhrling stammt vermutlich vom kastanienähnlichen Aussehen. Mit seiner halbkugeligen, maroni-braunen Kappe ähnelt er einer halbierten Maroni. Früher wurde er auch Braunkappe genannt. Diese Bezeichnung beschreibt heute aber einen gezüchteten Handelspilz aus der Familie der Träuschlinge. Sein Hut wird zwischen 2 und 15 cm groß. Beim jungen Pilz ist der Hut kugelig, später flacht er ab. Die Haut ist von der Färbung her, mittel-, bis dunkelbraun und kann rötliche Schattierungen zeigen. Ritzt man die Huthaut – Pileipellis etwas an, kann darunter etwas rotbraune Haut hervorkommen. Die Poren sind rundlich und feinporig. Sie sind am Stiel ausgebuchtet angewachsen.

Maronenröhrlinge junge Exemplare

Maronenröhrlinge junge Exemplare

Jung sind die Poren cremefarben und später verfärben sie sich gelblich und im Alter oliv. Bei Druck oder Anschnitt entstehen sofort blaue Flecken – Amyloidreaktion (auch Farbreaktion bei chemischem Stärke-Nachweis, s. Václav Melzer).

Maronenröhrling Hutunterseite

Maronenröhrling Hutunterseite

Der Stiel ist zylindrisch und nach unten hin verdickt und manchmal leicht knollig. Er kann auch leicht gebogen sein. Die Stielrinde fühlt sich glatt an und hat eine eingewachsene Maserung, die längs verläuft. Das Fleisch ist jung fest und schmeckt angenehm nach Pilz mit ganz zart säuerlicher Note.

Maronenröhrlinge

Maronenröhrlinge mit Hutunterseite blauend

Maronenröhrlinge mit Hutunterseite blauend

Nach Regenfall kann die sonst trockene Hutoberseite leicht schmierig sein. Das Fleisch blaut bei Anschnitt sofort. Der Geruch ist obstartig säuerlich und der Geschmack angenehm pilzig.

Standorte

Hauptsächlich finde ich den Maronenröhrling auf sauren Böden, in Nadelwäldern, aber auch im Buchen- Mischwald kann er stehen. Besonders gerne steht er in Fichtenwäldern, bei Kiefern, Rotbuchen, Eichen oder bei Lärchen. Bei Lärchen findet man ihn häufig in den Wurzelausläufern. Oft auch bis ins Hochgebirge. Sind die Sommer feucht, kann sich der Maronenröhrling sich schon ab Juni-Juli zeigen, sonst eher ab Mitte September. Das ist ein Pilz, den ich auch bis in den November hinein finden kann. Angenehm beim Maronenröhrling ist, dass er massenweise vorkommen kann.

Verwechslungsmöglichkeiten

Mit dem Steinpilz, der aber nicht blaut, mit der Ziegenlippe oder dem Sandröhrling.

Sandröhrlinge

Sandröhrlinge

Beim Sandröhrling ist die Hutoberseite filzig und die Poren sind gräulich.  Junge Sandröhrlinge haben einen eingerollten Hut. Er kommt gerne in Nadelwäldern und in Mischwäldern in Massen vor. Er eignet sich gut als Misch-, oder Trockenpilz. Die Ziegenlippe hat ein wesentlich heftigeres Gelb auf der Hutunterseite und der Stiel ist biegsam zäh und sehr stark längs gerillt. Auch mit dem Gallenröhrling – hier sind aber doch große Unterschiede. Die Hutunterseite ist rosa, der Stiel wesentlich massiver und die starke, fühlbare Netzzeichnung. Außerdem bringt die Probe – aufgeschnittenen Pilz auf die Zunge legen – der Geschmack ist sehr bitter. Auf die hier angeführten Pilz werde ich in anderen Blogbeiträgen noch genauer eingehen.

Fichtensteinpilz

Fichtensteinpilz

Ziegenlippe

Ziegenlippe

Ziegenlippe Unterseite

Ziegenlippe Unterseite

Gallenröhrling

Gallenröhrling

Gallenröhrling mit Hutunterseite

Gallenröhrling

Rezepte und Verarbeitung

Maronenröhrlinge sauer eingelegt

Maronen eignen sich in jungen Stadium herrlich zum sauer einlegen. So halten die Pilze über den Winter und sind eine tolle Beilage zu kalten Fleischplatten oder einfach auf Partystocher aufgespießt als Fingerfood. Dazu braucht man  bei 2 Kg Pilzen:

  • 1/2 Liter guter Weinessig
  • 1/2 Liter trockenen Weißwein
  • 0,5 Liter Wasser
  • 1 EL Salz
  • Rosmarin frisch
  • Einige schwarze oder rosa Pfefferkörner
  • 6 Lorbeerblätter
  • 1 geviertelte mittelgroße Zwiebel
  • 2 geschälte Knoblauchzehen
  • 4 Esslöffel Zucker

Die Pilze trocken putzen, in kleinere Stücke schneiden – oder wenn sie sehr klein sind, ganz lassen. Zwiebel hacken, Knoblauch in grobe Stücke schneiden. Weinessig und Wein mit den Gewürzen kurz aufkochen lassen. Die Pilze einlegen und nur ganz kurz einmal aufkochen. Sofort in Gläser abfüllen. Der Sud sollte die Pilze bedecken. Die Gläser rasch verschließen und auf den Kopf stellen.

Erdäpfelsuppe mit Maronenröhrlingen

Erdäpfelsuppe mit Maronenröhrlingen

Erdäpfelsuppe mit Maronenröhrlingen

für 4-6 Portionen

  • 20 dag mehlige Erdäpfel
  • 1/2 Becher Rahm oder kleiner Becher Creme fraiche
  • 1 Spritzer Weißweinessig
  • 1 Becher Schlagobers
  • Thymian frisch
  • etwas rosa Pfeffer
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 helle Zwiebel
  • 1/2 Zehe Knoblauch
  • 1/2 Liter Rindsuppe oder 1 Suppenwürfel Rinderbrühe in 1/2 Liter Wasser
  • 1 Handvoll geputzter Maronenröhrlinge frisch gewürfelt, oder getrocknete Pilze (vorher kurz in Wasser geweicht)
  • Salz

Die Erdäpfel geschält, die Zwiebel gehackt und den Knoblauch zerdrückt, in Suppe oder Rinderbrühe aus dem Würfel, weich kochen. Mit dem Pürierstab aufpürieren. Creme fraiche oder Rahm dazu rühren. Essig, Salz und schwarzen Pfeffer aus der Mühle dazu. Salzen. Bei frischen Pilzen, jetzt die Pilze dazu geben und noch kurz ziehen lassen. Auch bei der getrockneten Variante die Pilze zuletzt dazu geben und ziehen lassen. Obers aufschlagen und unterziehen. Etwas vom Obers nur leicht aufgeschlagen als Dekoration, kurz vor dem Servieren verwenden. Ein paar Thymianblätter obenauf dekorieren. Die getrockneten Pilze haben einen wesentlich intensiveren Geschmack.

Verarbeitung

Finde ich größere Mengen an Maronen, trockne ich sie sehr gerne im Pilztrockner. So eignen sie sich bestens zur Weiterverarbeitung in Sauen, Suppen und Bratenfonds. Besonders in der Erdäpfelsuppe steht er dem Steinpilz geschmacklich nicht nach. Der Maronenröhrling eignet sich auch gut als Tiefkühlvorrat.

getrocknete Maronenröhrlinge

getrocknete Maronenröhrlinge

Wissenswertes

Der Maronenröhrling darf nur erhitzt verspeist werden. Die Belastung des Maronenröhrlings mit radioaktivem Cäsium ist auch so viele Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl gebietsweise gegeben. Die Werte liegen immer noch über den EU Richtlinien für Lebensmittel (600 Becquerel pro Kilogramm). Diese Belastung gilt besonders für die Umgebung um München, Südsteiermark und Salzkammergut. Zieht man die Huthaut ab, kann die Belastung minimiert werden. Im Pilz wird das Cäsium vor allem durch die Farbstoffe Badion A und Norbadium A, die in der Huthaut enthalten sind angereichert. Sie können Cäsium komplexieren. Ich schätze den Maronenröhrling sehr und ernte ihn gerne, da ich eher im Bereich Wienerwald und Niederösterreich unterwegs bin.

 

 

 

Steinpilz

Steinpilz – Boletus, Dickröhrlinge

Junge Steinpilze

Junge Steinpilze

Ganz voran an meinen heutigen Artikel möchte ich den Aufruf machen – bitte keinen Pilz ausreißen, den man nicht verwertet und keinen Pilz zertreten! Jeder Pilz hat seinen Wert und seinen Platz im Naturkreislauf.

Heuer – sehr spät beginnen sich die ersten Steinpilze zu zeigen. An den vielen Bildern in diesem Beitrag kann man leicht meine Leidenschaft für diesen Pilz erkennen. Bei den Doppelgängern gehe ich hier nur kurz darauf ein, weil sie dann in eigenständigen Beiträgen noch einmal genauer beschrieben werden sollen. Gestern im Laubmischwald nahe Wien, hatte ich meine ersten Funde. Normalerweise finde ich sie bei guten Bedingungen um den 30. Mai herum, speziell im Laubmischwald. Für mich ist Steinpilz ein Oberbegriff für einige unterschiedliche Formen, wie den Sommersteinpilz-Boletus aestivalis,

Sommersteinpilz

Sommersteinpilz

den Schwarzhütigen Steinpilz – Boletus aereus,

Schwarzhütiger Steinpilz

Schwarzhütiger Steinpilz

dem Gemeinen Steinpilz – Boletus edulis (den ich als Fichtensteinpilz bezeichne)

Fichtensteinpilz Hut und Rand

Fichtensteinpilz gut zu sehen, der feine weiße Rand

Fichtensteinpilz

Fichtensteinpilz

und dem Kiefern Steinpilz – Boletus pinophilus.

Aussehen

Der Steinpilz zeichnet sich besonders durch sein festes Fleisch aus, das einen nussartigen milden Geschmack hat. Die Formen und die Farben können sehr unterschiedlich ausfallen. Der Hut ist bräunlich, leicht rötlich (beim Kiefernsteinpilz), bis sehr dunkelbraun (solche Exemplare finde ich meist unter Föhren oder Eichen).

Kiefernsteinpilz

Kiefernsteinpilz

Die Färbung hängt auch vom Lichteinfall ab. Der Durchmesser kann von bei reifen Exemplaren von 3 bis 30 cm groß werden. Der Hut ist gewölbt und breitet sich später polsterförmig aus. Er ist an der Hutoberseite trocken, kann im Alter rissig (schollenartig) und fleckig werden. Die Schwammunterseite kann später etwas überhängend sein. Mein bisher größter Steinpilz wog 2.2 Kg und war komplett wurmfrei.

Riesen Steinpilz

Riesen Steinpilz

Der Stiel kann von 2.5 bis 15 cm und mehr messen. Junge Exemplare haben eine helle Hutunterseite und ältere Stücke eine gelbliche. Meiner Erfahrung nach blauen eher die älteren Exemplare beim Anschnitt. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass die Stielhöhe von den Bodenbedingungen abhängt. Ist der Boden weich und humusreich (oder eine starke Laubschicht oder viel Moos vorhanden), sind die Pilze höher, bei festeren Böden hingegen gedrungener Wuchs. Der Stiel kann lang und gleichförmig oder tonnenartig und gedrungener ausfallen. Manchmal in jungem Stadium ist der Stiel rundlicher und dicker als der Hut. Die Stieloberfläche zeigt eine Netzmaserung, die auch spürbar ist. Nach unten hin wird die Zeichnung breiter. Es gibt aber auch Exemplare – besonders beim Fichtensteinpilz wo ich keine Maserung fand und der Stiel nur glatt ist.

Hutunterseite junger Steinpilz

Hutunterseite junger Steinpilz

Huntunterseite Steinpilz

Huntunterseite Steinpilz

Steinpilz Schnitt

Steinpilz Schnitt

Standorte

Der Steinpilz bildet mit einer Reihe von Baumpartnern eine Mykorrhiza (steht im Feinwurzelkontakt zu anderen Pflanzen), oft lebt er in Symbiose, wie mit der Fichte, mit Laub- und anderen Nadelbäumen. Meist sind das Buchen, Edelkastanien, Waldkiefer, Hänge-Birke, Sumpf-Eiche oder  Rotbuche. Eine Beobachtung, die ich bestätigen kann, ist die Nähe zu Fliegenpilzen – Amanita muscaria.

Fliegenpilz

Fliegenpilz

Ich habe letztes Jahr ein Exemplar gefunden, das fast ineinander gewachsen war. Fliegenpilze sind für mich immer ein Zeichen, dass Steinpilze in der Nähe zu finden sind. Sie vergesellschaften sich auch gerne mit dem Mehl-Räsling- Citopilus prunulus und dem Perlpilz – Amanita rubescens. Hier werden biologische Zusammenhänge und die Vorliebe für gewisse Standorte vermutet. Der Steinpilz bevorzugt neutrale bis saure Böden. Der Steinpilz wächst von Ende Mai bis Oktober. Letztes Jahr konnte ich noch am 11.11. welche finden.

Steinpilz im Doppelpack

Steinpilz im Doppelpack

Nach den ersten Frösten ist es dann für diese Saison vorbei.

Doppelgänger

Gallenröhrling – Tylopilus felleus

Gallenröhrling

Gallenröhrling

Der Gallenröhrling wird auch Bitterling genannt. Er hat ähnliche Lebensbedingungen wie der Steinpilz, unterscheidet sich aber durch eine wesentlich stärkere Netzzeichnung am Stiel und durch die schmutzig-weiße bis rosa Hutunterseite. Zur Unterscheidung den Pilz etwas anschneiden und ein Stück auf die Zunge legen – man bemerkt den Unterschied sofort. Der Gallenröhrling schmeckt „gall-bitter“. Er ist nicht wirklich als Giftpilz zu bezeichnen, er ist nur ungenießbar. Ich habe schon öfter Steinpilze neben Gallenröhrlingen gefunden.

Satanspilz – rubroboletus Satanas

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Netzstieliger Hexenröhrling

Satansröhrling

Satansröhrling

Der Satanspilz wird von mir heiß geliebt – er ist für mich besonders schöner Pilz und habe die Erfahrung gemacht, dass auch er so etwas wie ein „Steinpilzanzeiger“ ist. Er hat einen festen kompakten Hut, der bis zu bis zu 25 cm breit werden kann. Zuerst ist er halbkugelig, dann polsterförmig. Im Alter verbeult er sich unregelmäßig. Als junger Pilz hat er einen hellgrauen Hut, der sich dann in ockerfarben und braun verfärbt. Die Hutunterseite ist anfangs gelblich und färbt sich im Wachstum rötlich bis dunkelrot, violett. Der Stiel ist  5 bis 12 cm lang und eher knollig-bauchig (4 bis 10 cm); Der Pilz ist meist gedrungen. Der Stiel zeigt eine engmaschige rote Netzzeichnung. Das Fleisch ist weißlich und blaut manchmal bei Anschnitt. Der Geruch ist fein und unauffällig. Später kann er Aas-artig werden.

Maronenröhrling – Xerocomus badius, Ständerpilze (Basidiomycetes), Röhrlinge (Boletaceae)

Maronenröhrling

Maronenröhrling

Maronenröhrling

Maronenröhrling

Der Maronenröhrling liebt ebenfalls ähnliche Standort wie der Steinpilz und landet deswegen ebenfalls im Pilzkorb. Ich schätze ihn mindesten genau so wie den größeren Bruder. Er eignet sich für die frische Verarbeitung und auch als Trockenpilz. Der gesamte Pilz ist kleiner, der Hut dunkelbraun, bis leicht grünstichig. Er wird 3-12 cm groß. Er ist anfangs kugelig und verflacht im Alter. Die Oberfläche ist matt und fühlt sich trocken und samtig an. Er liebt den Fichtenwald und dessen Nadelstreu. Er steht gerne auch auf Moss und zwischen den Heidelbeersträuchern. Er hat einen zarten , sehr angenehmen Pilzgeruch der eine feine saure Note hat. Beim Anschnitt blaut er sofort. Er sollte nicht roh gegessen werden. Meist kommt er in einem Abschnitt in knappen Abständen vor.

Inhaltsstoffe Steinpilz

Experten empfehlen den Verzehr von Steinpilzen, Eierschwammerln, von Maronen, Birkenpilz und Speisetäubling, von Stockschwamm, Perlpilz und Butterpilz aus vielerlei gesundheitlichen Gründen. „Esst Pilze und ihr lebt länger“. Vorausgesetzt es sind die richtigen Pilze! Pilze sind  kalorienarm und sie enthalten andere Kohlenhydrate als Pflanzen. Das heißt keine Stärke, aber Mannit, eine für Diabetiker geeignete Zuckerart, die ursprünglich in Manna entdeckt wurde.

Pilze regulieren mit ihrem Gehalt an Ballaststoffen die Verdauung  und sie liefern wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Der Pilz besteht zu fast 90% aus Wasser, Vitaminen und Mineralstoffen.

Rezepte

Steinpilz-Carpaccio

Wenn ich das Glück habe und ganz junge Exemplare finde, werden sie zu Carpaccio verarbeitet. Dazu braucht man frische, feste junge Steinpilze, eingelegte getrocknete Tomaten, rosa Pfefferbeeren, gutes Olivenöl, weißen Essig, Salz, frischen schwarzen Pfeffer, etwas Parmesan im Ganzen. Ein wenig frische Petersilie. Eventuell ein paar Tropfen Trüffel-Öl

Die Pilze abbürsten und über einen Trüffelhobel fein schneiden. Auf einer Platte anrichten. Die getrockneten Tomaten in kleine Stückchen schneiden und darüber streuen. die Gewürze dazu, Petersilie fein gehackt darüber, zuletzt Trüffel-Öl und den Parmesan darüber hobeln. Mit guten Weißbrot servieren.

Steinpilzrisotto 4-6 Portionen als Vorspeise

junge Steinpilze

junge Steinpilze

  • 6 kleine Steinpilze
  • 1 Becher Schlagobers
  • etwas Trüffel-Öl
  • Frische Petersilie
  • Suppenwürfel oder Rindsuppe
  • Parmesan gerieben
  • Etwas Blauschimmelkäse 1 Eßlöffel
  • Risottoreis
  • 1 helle Zwiebel
  • Olivenöl
  • 1 kleinen Löffel Butter
  • Weißwein trocken

Den Reis in etwas Butter mit Olivenöl gemischt, glasig rühren – den Zwiebel fein gehackt dazu. Nicht braun werden lassen. Mit Suppe aufgießen, immer rühren, damit der Reis nicht anlegt, bis er „al dente“, also noch bissfest ist. Die Pilze fein geblättert dazu, immer wenn etwas Flüssigkeit verdampft ist, Weißwein und Obers dazu rühren. Zuletzt, um das Ganze mollig zu machen, 1 Esslöffel Blauschimmelkäse einarbeiten und 1-2 Löffel Parmesan gerieben dazu. Mit Trüffel-Öl verfeinern. Mit Petersilie bestreuen und sofort servieren.