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Flieder

Flieder – Syringa, Ölbaumgewächse – Oleaceae, Lippenblütlerartige – Lamiales, Gemeiner Flieder – Syringa vulgaris

Flieder rosa

Rosa Fliederart

Er darf in keinem Garten und in keiner Parkanlage fehlen. In seinen verschiedensten Sorten und Farben verbreitet der Flieder den herrlichsten Frühlingsduft. Wir hatten als Kinder zwar im Garten wunderbare Sorten, aber trotzdem war das „FF“ – das Fliederfladern eine sportliche Herausforderung. Besonders faszinierten mich immer schon die gefüllten weißen und die dunkelvioletten Formen. Wissenswert ist dabei, dass der Flieder den Funden nach ursprünglich aus Asien kommt. Und wie kann’s anders sein – es gibt einen persischen Flieder.

Der Flieder ist auch in Indien, Japan, Kaschmir, Korea, Nepal, Pakistan und Afghanistan beheimatet. Der Name „Syringa“ ist aus dem griechischen Begriff „syrinks“ abgeleitet und bedeutet „Pfeife.“ Das ist aus einer Schäferlegende überbracht, in der die Hirten ihre Flöten aus Fliederholz gefertigt haben. Die Kelten waren vom Duft des Flieders ganz beeindruckt und sagten der Pflanze eine Verbindung zur Feenwelt nach. Schon im 10. Jahrhundert wurde der Flieder nachweislich von den Mauren bis nach Spanien gebracht. In der türkischen und auch in der persischen Sprache heißt der Flieder „lilac.“

Aussehen

Der Flieder wächst als sommergrüner Strauch und manche Sorten sogar als kleine Bäume. Die etwa 30 verschiedenen Arten in Europa sind winterhart. Die Wuchshöhen reichen bis zu 4 und sogar 6 Meter. Die Zweige des Flieders sind häufig vierflügelig. Die Laubblätter sind gegenständig und fast alle sind einfach und gestielt. Seltenere Varianten der fiederförmigen Blätter haben die S. Laciniata und die S. pinnatifolia. Dazu gehört auch der persische Flieder, der extrem stark duftet, reich beladen ist und eher zart im Wuchs bleibt. Die Blätter der verschiedenen Arten sind mittel – bis sattgrün. Die Blütenstände der unterschiedlichen Fliederarten sind aufrecht, manche Sorten leicht nickend und verschiedenartig aufgebaut. Es stehen viele zwittrige, radiärsymmetrische und vierzählige Blüten dabei zusammengefasst. Die vier Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die vier Kronblätter sind ebenfalls verwachsen, darin befinden sich zwei Staubblätter und der Griffel ist kürzer als die Staubblätter. Die Farbvarianten reichen von weiß über creme, gelb, pur-pur rot, und alle Lila-Schattierungen. Es gibt einfache und gefüllte Arten. Der Flieder bildet einen oberständigen Fruchtknoten und Kapselfrüchte aus – sie bestehen aus zwei oder mehreren verwachsenen Fruchtblättern – Karpellen. Diese Kapselfrüchte gehören zu den sogenannten Streufrüchten. In der Reife – Trocknung platzen die Kapseln und setzen die Samen frei. Blütezeit beginnt ab Mai und dauert bis in den Juni.

Standorte

Flieder und hier besonders die meisten Edelsorten benötigen humusreichen, nähstoffreichen, kalkreichen Boden. An sich ist der Flieder aber „Boden-Tolerant“ und ich habe ihn auch schon auf Schutthalden blühend gefunden. Ein wenig Hornspäne und Kompost im Frühling aufgetragen, lässt ihn besonders üppig blühen.

Wissenswertes

Es gibt verschiedene Sorten, die auch einen regelmäßigen Rückschnitt benötigen, damit die Pflanze nicht überaltert, wie z.B. bei der Syringa microphylla Superba. Die Sorte ist kleiner im Wuchs und somit auch für kleinere Flächen geeignet. Beim Schnitt als Vasenblume verwendet man am besten voll aufgeblühte Rispen. Den Stängel – den verholzten Teil der Länge nach ein wenig aufspalten oder mit einem Hammer aufschlagen und in handwarmes Wasser stellen. Man sollte die Zweige für die Vase möglichst in der Früh schneiden. So viele Blätter wie möglich entfernen. Ein Radikalschnitt kann im Notfall bis ins Holz stattfinden und da auf ca. 1 Meter Höhe. Danach braucht die Pflanze ein bis zwei Jahre Erholung und blüht in dieser Zeit nicht. Besser eignet sich aber das Ausdünnen. Flieder bildet auch Wurzelausläufer. Wenn man das verhindern möchte, dann müssen diese Ausläufer „gekappt“ werden. Flieder mag feuchten Boden aber keine Staunässe.

Nach der Blütezeit sollten die Zweige, die am höchsten herausragen abgeschnitten werden. Alle verblühten Teile möglichst entfernen. Die Samenbildung verbraucht viel Kraft der Pflanze. Das garantiert eine üppige Blüte für das nächste Jahr. Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge. Das Holz ist sehr hart und schwer zu spalten. Es hat so wie die Zwetschke eine violette Zeichnung. Das Holz ist besonders bei Drechslern beliebt. Flieder wird kaum von Honig-Bienen besucht, er ist eher eine typische Hummelpflanze.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält Farnesol – ein acyclischer Sesquiterpenalkohol und hat einen an Maiglöckchen erinnernden Duft. Farnesol ist ein Juvenilhormon – Insektenhormon und Insektenpheromon, das die Ausbildung der Larvenmerkmale reguliert und die Häutung festlegt, bzw. auslöst. Farnesol wird als Duftstoff und antibakterieller Stoff in der Herstellung von Kosmetika verwendet. Fliederöl eignet sich besonders als Mittel gegen fettige Haut. Flieder-Extrakt wird z.B. durch CO-2 Extraktion gewonnen.

Farnesol hemmt die Bildung von Staphylokokken und Streptokokken-Biofilmen. Es degradiert die Enzyme Farnesyltransferase und Fettsäure-Synthase und wird deshalb auch in der Krebstherapie eingesetzt. Farnesol kommt auch im Öl von Lindenblüten, Moschuskörnern, Anisöl, Jasminöl und Rosenöl vor. Weiters enthält die Pflanze Anisaldehyde, Syringin, Alpha-Pinene, ätherische Öle und Bitterstoffe. In den grünen Teilen der Pflanze ist Sambunigrin enthalten, ein Blausäure-Glykosid, das zu Erbrechen und Durchfall führen kann. Durch Erhitzen kann es neutralisiert werden. Weil Flieder sehr bitter schmeckt, wird er kaum von Tieren gefressen. In der Natur-Heilkunde werden die Blüten, Blätter und die Rinde des Flieders verwendet. Ein Tee aus Fliederblüten und Rinde hilft bei Fieber Ischias-Schmerzen oder Rheumatismus. Er wirkt auch verdauungsstärkend und gegen Schluckauf. Bei rheumatischen Beschwerden oder Gichtanfällen ist es schmerzlindernd, ein Bad mir Blüten, Blättern und Rinde anzusetzen. In Reformhäusern und manchmal in gut sortierten Apotheken ist auch ein Öl-Auszug erhältlich. Dieses Öl auf den betroffenen rheumatischen Stellen einreiben. Das gilt auch bei Gichtanfällen. Insgesamt wirkt Flieder sedativ, tonisierend, fiebersenkend, antineuralgisch und schmerzlindernd. Das Öl wird auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut verwendet und bei Blähungen.

Tee aus Fliederblüten

Dafür ca. 20 Blüten vom Grün befreien. Mit abgekochten Wasser überbrühen und 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen. 2-3 Tassen täglich trinken. Ich mische gerne getrocknete Fliederblüten in Teemischungen ein. Die Blüten dafür auf Backpapier, ohne Sonneneinstrahlung, gut trocknen lassen und in Gläser füllen.

Fliederöl selbst ansetzen 

Vom Grün befreite Blüten 2 Tage anwelken lassen und mit Oliven – oder Mandelöl bedeckt 4 Wochen lang in der Sonne stehen lassen. Wer möchte kann auch Babyöl dafür verwenden. Immer wieder zwischendurch schütteln und in dunkle Falschen abfüllen. Betroffen Stellen damit einreiben.

Fliedersirup

fliedersirup

Fliedersirup: Bildnachweis Wirtshaus Oliver s. Link weiter unten 

  • Fliederblüten
  • Wasser
  • etwas Honig
  • Vanilleschote oder Vanillezucker
  • Zitronen
  • etwas Zitronensäure

Da mein Sirup noch nicht fertig ist ein Foto von einem sehr gut aussenden Vorschlag. Ein toller Sirup, der sich  auch gut für Mischung mit Sekt eignet. Die Dolden ernten und in Backpapier eingeschlagen, 1 Tag lang welken lassen. Abwiegen und gleiche Menge Zucker bereitstellen. Dann die Blüten abzupfen und in 80 Grad heißem Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen. Zucker, Zitronensaft und Zitronensäure, Vanillezucker oder Mark der echten Vanille nach Geschmack dazugeben. Alles durch ein feines Tuch abseien. In Flaschen abfüllen und 2-4 Tage stehen lassen. Gekühlt sollte der Sirup bis zu einem Jahr haltbar sein.

Essig mit Flieder-Blüten

www.wirtshausoliver.at

Flieder Essig

Veilchenessig

Weißer Balsamico mit Fliederblüten 

Mein Essig hingegen ist schon fertig. Dazu weißen Essig – möglichst Balsamico verwenden und die Blüten abgezupft einstreuen. Nach 2-3 Tagen färbt sich der Essig und der Geschmack ist darin auch enthalten. Das ist ein besonders nettes und selbstgemachtes Gastgeschenk.

Flieder – Parfait 

Flieder-Parfait

Parfait vom dunkel-lila Flieder 

Etwas anspruchsvoller ist das Flieder-Parfait. Dafür braucht man

  • 1 Hand Blüten
  • 250 ml Schlagobers
  • 1/8 l Schlagobers extra
  • 2 Eßl Kristallzucker
  • 2 Eßl Honig
  • Vanillezucker oder echtes Vanillemark aus der Schote
  • 4 Eidotter
  • etwas Speisefarbe lila oder rot und blau mischen
  • 1 Kastenform
  • Klarsichtfolie

Ich verwende dafür gerne den Fliedersirup als Verstärker und bei den Blüten eher die dunkel-lila Sorten schon wegen der Farbe. Wer das Parafti ganz dunkel haben möchte, kann etwas Speiesefarbe einrühren. Ein paar Waldheidelbeeren eingearbeitet ergeben auch eine tolle Farbe, verändern aber den Geschmack in Richtung „beerig.“ Die Blüten lila oder weiß abzupfen über Nacht in einem Schälchen mit dem extra – Obers ziehen lassen. Dann durch ein Sieb abseien und mit dem Zucker aufkochen.  Eigelb mit dem Zucker sehr cremig aufschlagen. Honig und Vanille einrühren. Schlagobers steif schlagen und alles vorsichtig verrühren. Eine nicht zu große Form mit Folie ausschlagen und die Masse einfüllen. Über Nacht im Tiefkühlschrank frieren lassen. Stürzen und sofort servieren. Dazu passen gut Beeren oder auch etwas Sirup mit ein paar Blüten als Dekoration.

Flieder Likör

Einen sehr wohlschmeckenden alkoholischen Likör kann man mit den Blüten ansetzen. Dafür die Blüten gut von den grünen Teilen befreien. Mit Ansatzkorn oder mit höherpozentigem Alkohol zudecken. Den Zucker einrühren und 2 Zitronen in Scheiben geschnitten dazu geben. Das Ganze kann in der Sonne 4-5 Tage lang zugedeckt ziehen. Dann durch ein feines Tuch sieben. In helle Flaschen ziehen. Auch das ist ein besonderes Mitbringsel. Mit etwas Prosecco oder Sekt aufgegossen ergibt das einen herrlich duftenden Sommerdrink.

  • 2 Hand
  • 700 Alkohol
  • 200 Gramm Zucker – hier ist auch brauner ZUcker möglich
  • 2 Zitronen
  • 1 Pkg Vanillezucker oder Mark 1 Vanilleschotehttps://de.wikipedia.org/wiki/Farnesol

Bärlauch Wilder Knoblauch – Maiglöckchen – Herbstzeitlose – Aronstab

BÄRLAUCH WILDER KNOBLAUCH – Allium ursinum

Bärlauch Bärlauch in der Blüte

Der Bärlauch gehört botanisch in die Gattung der Alliumgewächse. Nächste Verwandte sind der Knoblauch, Zwiebel und der Schnittlauch. Die Bärlauch Pflanze kann schon unter der Schneedecke, Anfang März ihre ersten Triebspitzen zeigen. Sie hat eine längliche, schmale Zwiebel, die in einem festen eher kompakten Stiel mündet. Der Stiel ist dreikantig und trägt ein Blatt. Die Pflanze kann eine Höhe von 20 cm erreichen. Die Blätter werden bis zu 5 cm breit und sind weich. Die Blätter sind auf der Oberseite dunkler als auf der Unterseite. Typisch ist der knoblauchartige Geruch. Die Blütezeit ist April bis Mai. Die Blüte reift in einer silbrig-grünen, spitz zulaufenden Hülle. Die Blüte besteht aus mehreren kleinen weißen Blüten. Oft sind es bis zu zwanzig kleine Blüten in einer flachen Scheindolde. Die frischen Blätter enthalten Allicin, Alliin und Methyl-L-cysteinsulfoxid. Außerdem Flavonide, Prostaglandine A, B, F und Lectine.

Vorkommen

Im Laub- und Auenwald, an Bächen und Flüssen. Der Bärlauch ist ein sogenannter Nähstoffanzeiger. Er wächst auf humusreichen, lockeren und etwas feuchten Böden. Er vergesellschaftet sich mit dem Buschwindröschen (gelb und weiß), dem Gelbstern, der Frühlings-Knotenblume und dem Lerchensporn. Der Bärlauch gehört in die Corydalis-Gruppe, die feuchte und kalkreiche Böden anzeigen. Als Baumpartner eignen sich Ahorn-, Eschen-, Eichen- oder Ulmenbäume. Besonders häufig kommt er in Buchenwäldern vor, wo er oft flächendeckend den Waldboden abdecken kann.

Verbreitung

Der Bärlauch entwickelt extrem viele Samen und diese werden durch Tierfüße oder durch Fließwasser verbreitet. Er zählt zu den Kaltkeimern, was so viel bedeutet, dass die Samen eine Frostperiode druchlebt haben müssen. Die Keimdauer beträgt zwei Jahre und verbreitet sich rasant.

Heilwirkung

Schon im Mittelalter wurde Bärlauch als Heil-, Arznei-, und Nahrungspflanze verwendet. Es wurden ihm sogar unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben. In der Volksmedizin wird er als Magen-Darmregulativ eingesetzt. Der Bärlauch hat eine antibakteriellen Wirkung gegen Gärungsdyspepsien sowie als Karminativum. Er enthält schwefelartige ätherische Öle, die eine positive Wirkung auf die Verdauung, Atemwege, Leberentgiftung, Galle, Darm und Magen haben. Er hat auch Heilwirkung bei Arteriosklerose, bei zu hohem Blutdruck. Außerdem wirkt er Stoffwechsel anregend und beeiflußt den Cholesterinspiegel. Bärlauch wird auch als Naturmittel bei Wurmbefall verwendet.

Verarbeitung

Der Bärlauch gehört zu den altbekanntesten Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanzen. Die Pflanze ist zwar komplett essbar, leider werden aber meist nur die Blätter genutzt. Sie sind vielseitig einsetzbar. Als frisches als Gewürz, in Salaten, als Rahm-Dip, als Sauce, als Kräuterbutter und als sehr beliebt als Pesto. Blanchiert als Bärlauchspinat. Durch Hitzeeinwirkung verflüchtigen sich die schwefelhaltigen Stoffe etwas.

Verwechslungen

Um Verwechslungen mit dem giftigen Maiglöckchen und der ebenfalls giftigen Herbstzeitlose auszuschließen, sammle ich bereits im März und höre um den 5. April damit auf. Das ist die Zeit, in der sich die ersten Maiglöckchen Blätter bilden. Der Geruch des Bärlauchs ist an sich ein gutes Erkennungsmerkmal. Trotzdem kommt es regelmäßig zu Vergiftungen durch Verwechslungen mit dem Maiglöckchen, der Herbstzeitlosen oder mit dem Gefleckten Aronstab. Alle drei Pflanzen sind äußerst giftig.

Maiglöckchen und Bärlauch von vorne und von hinten:

Maiglöcken und Bälauchblatt von vorne Maiglöcken und Bälauchblatt von hinten

MAIGLÖCKCHEN – Convallaria majalis – Liliengewächse

Maiglöckchen

Die Blätter des Maiglöckchens (im Volksmund „Augenkraut“, „Marientränen“) beginnen sich ab April in Buchenlaubwäldern und Auwäldern, aber auch an Bach- und Flussufern zu zeigen. Sie lieben warme humusreiche Böden und Halbschatten. Die zahlreichen Blüten, in Form von kleinen weißen Glöckchen, sitzen auf einem langen Stiel und duften stark. Das Maiglöckchen blüht von Mitte April bis Ende Mai. Die Wurzel ist lang und liegt waagrecht kriechend in der Erde. Mit diese unterirdischen Ausläufer verbreitet sich die Pflanze. Das Maiglöckchen zeigt auffallend bogenförmige Blattnerven. Die dunkelgrünen, etwas festeren Blätter schieben sich aus einer kurzen silbrigen Stielbasis und sind erscheinen zu zweit. Das Maiglöckchen ist eine beliebte Zierblume und wird gerne in Brautsträußen verwendet. Die Frucht ist eine leuchtend orange Kugel und enthält 2-6 Samen. In der vase sollte man Maiglöckchen in lauwarmes Wasser stellen, weil sie Kälte schwer vertragen. Alle Pflanzenteile sind stark giftig!

Inhaltstoffe

Das Maiglöckchen enthält im Rhizom (S)-Azetidin-2-carbonsäure. Derivate der Azetidincarbonsäure werden als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Auch in der Pharmaindustrie wurden bei der Herstellung von Medikamente (z.B Melagatran als Thrombin-Inhibitor bis 2006), Wirkstoffe dieser Verbindung verwendet. Das Maiglöckchen enthält herzwirksame Glykoside mit Digitalis-Strophantus-ähnlicher Wirkung. Diese Glykoside wirken herzstärkend und werden vor allem bei Herzschwäche und Herzrythmusstörungen eingesetzt. Hauptanteile sind Convallatoxin, Convallosid, Desglucocheirotoxin, Convallatoxol, Desglucocheirotoxol und Lokundjosid. Weitere Inhaltsstoffe: Flavonoide, Steroidsaponine, Chelidonsäure, Cholin, Azeditin-2-Carbonsäure.

In der Homöopathie werden Maiglöckchen bei nervösen Herzstörungen eingesetzt. Vergiftungen Die Blätter, die Blüten und die Samen enthalten in großer Menge giftige Glykoside. Die typischen Vergiftungserscheinungen sind Herzrhythmusstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen, Durchfälle und Schwindelgefühl.

HERBSTZEITLOSE

Herbstzeitlose

Verwechslungen geschehen auch immer wieder durch die Herbstzeitlose. Sie treibt auch bereits jetzt aus, ihre Blätter sind jedoch lanzettenartig und wachsen direkt aus dem Boden heraus. Sie haben keinen Stiel und mehrere Blätter wachsen in einem Büschel aus der Erde. Diese Blätter sehen eher wie jene der Tulpen aus. Sie glänzen aber stärker. Sie blüht ab August bis spät in den Herbst hinein. Die Blüten sind rosa bis lila.

Verbreitung

Die Herbstzeitlose bevorzugt feuchte Wiesen und Weiden. Sie steht am Rand von Auwäldern und an Bach- und Flussufern.

Inhaltstoffe

Die Herbstzeitlose ist eine zweijährige Pflanze und enthält das Alkaloid Colchicin, das Ähnlichkeiten mit dem hochgiftigen Arsen hat. Es ist ein Zellgift, das die normalerweise erfolgende Trennung der Chromosomen bei der Meiose (Reduktionsteilung) verhindert. Vergiftungen mit dieser Pflanze kommen leider häufig vor, weil sie mit Bärlauch verwechselt werden kann. Eine tödliche Dosis sind 2-5 g der Samen (10-20 mg der Giftstoffe). Die Symptome beginnen nach 2-6 Stunden. Sie beginnen mit Schluckbeschwerden und Kratzen, bzw. Brennen im Mund- und Rachenbereich. Danach folgen Erbrechen, Krämpfe und auch blutige Durchfälle. Es kommt zur Kreislaufschädigung und in Folge zum Abfallen der Körpertemperatur, sowie des Blutdrucks.  Nach 1-2 Tagen tritt dann der Tod durch Atemlähmung ein. Der Patient ist entsetzlicherweise bis zuletzt bei vollem Bewusstsein.

Auch giftig für Tiere

Pferde, Rinder und Kühe, Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen, Kaninchen und Hasen, Meerschweinchen und Hamster sowie auch für Vögel können ebenfalls Opfer der Herbstzeitlose werden. Besonders Pferde und Schweine sind hier gefährdet. Vergiftungssymptome zeigen sich in der Verweigerung der Nahrung. Rinder können dann nicht mehr kauen. Sie erbrechen, und es kommt zu vermehrtem Speichelfluss, Schweißausbrüchen, Koliken und blutigem Durchfall. Es folgen Kreislaufstörungen und Lähmungen. Der Tod tritt bei starker Vergiftung mit Colchicin, nach 1 – 3 Tagen durch Atemlähmung ein. Das Gift wird über die Milch der Tiere ausgeschieden und kann so letztendlich auch den Menschen schädigen.

Heilwirkung

In der Pharmaindustrie wird Colchicin gegen Gicht verwendet. Auch in der Homöopathie werden der Wirkstoff aus der frischen Knolle und die Samen bei Gicht und Rheuma verwendet.

ARONSTAB – Arum maculatum – Aronstabgewächse

Aronstab (2)

AronstabDie Pflanze hat ein grünes Hüllblatt und ummantelt einen bräunlichen Blütenkolben. Darin sitzen die weiblichen und die männlichen Blüten. Die Kolben senden einen starken Aasgeruch aus, der Fliegen anlockt. Diese fallen dann in den trichterförmigen Mantel (Fliegenkesselfalle) und bestäuben somit die Pflanze. Der Aronstab blüht von April bis Mai, die Früchte am Kolben reifen im frühen Herbst ab August. Sie sind zuerst grün und färben sich im Reifeprozess rotorange. Die Blätter sind pfeilartig und ummanteln dann den Kolben. Manche sind bräunlich gefleckt – maculatum. Sie können 20-50 cm hoch werden.

Verbreitung

Zu Verwechslungen kommt es beim Bärlauch pflücken auch mit dem Aronstab. Er wächst in feuchten Laub- und Laubmischwäldern und auf lockerem und nährstoffreichem Humusboden.

Inhaltstoffe

Auch hier ist die gesamte Pflanze ist giftig und enthält in großen Mengen Caliumoxalat und den Scharfstoff Aroin. Besonders Kinder sind hier gefährdet, weil sie die rot- orangefarbenen Früchte gerne in den Mund stecken. Alleine das Berühren der Pflanze kann zu Hautrötung und Entzündungen führen. Wurden Teile der Pflanze geschluckt, entstehen Entzündungen der Mundschleimhäute und Anschwellen der Lippen. Zunge und Rachen beginnen schmerzhaft zu brennen. Der Herzschlag verändert sich und es können sich innere Blutungen einstellen.

Auch giftig für Tiere

Auch Tiere können den Aronstab nicht essen. Dabei betrifft es Pferde, Rinder und Kühe, Schafe, Schweine, Hunde und Katzen, sowie Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und auch Vögel. Die Symptome zeigen sich in Erbrechen und Durchfall, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen. Die Vergiftungen können auch zu Nieren- und Leberversagen führen.

Heilwirkung

Aronstabgewächse werden in der Allopathie s. dazu. http://de.wikipedia.org/wiki/Allopathie bei Gastritis und Brustleiden verwendet. In der Homöopathie wird eine chinesische Aronstabart bei Schnupfen und Heiserkeit eingesetzt.