Tag-Archiv | Schnittlauch

Topfenaufstrich mit wildem Schnittlauch

  • 250 gr frischen Topfen cremig (also keinen Magertopfen)
  • ½ Becher Creme Fraiche
  • 1 kleine helle Zwiebel
  • Ein kleines Stück frischen Ingwer geschält
  • ½ Limette oder Zitrone
  • Salz, Pfeffer
  • Wildschnittlauch

Zwiebel sehr fein hacken, Schnittlauch fein schneiden und Ingwer winzig klein schneiden. Alle Zutaten vermischen und mit den Gewürzen abschmecken. Den Saft der Limette oder Zitrone einrühren.

Wilder Schnittlauch – Allium schoenoprasum – Amaryllisgewäche (Amaryllidaceae) – Graslauch, Binsenlauch, Jakobszwiebel oder Schnittling

Wilschnittlauch Wildchnittlauch 20150424_091216

Blüte Wilder Schnittlauch 20150424_091208 Beute Wildschnittlauch

Eines der ersten Wild-Küchenkräuter, die mich hinaus in den Wald locken – ist der wilde Schnittlauch. Von der Gattung her gehört er in die Abteilung der Amaryllisgewäche (Amaryllidaceae) und der Untergruppe der Lauche. Gierig auf das erste verwertbare Grün, gehe ich ihn schon im Februar unter der Schneedecke ausgraben. Jetzt steht der Schnittlauch schon in voller Pracht in den Wäldern, in Parkanalagen, an Bachufern und an Wiesenrändern. Meist völlig unerkannt, wird er als etwas dickeres Gras angesehen. Wer diesen Schnittlauch aber einmal versucht hat, wird die kaufbaren Exemplare in Zukunft liegen lassen. Ursprünglich kam diese Pflanze vermutlich aus dem Mittelmeerbereich oder Zentralasien und ist nun bei uns heimisch geworden.

Aussehen

Der wilde Schnittlauch hat einen dickeren Stängel, der von einem hellgrünen Silberhäutchen umzogen ist. Aus diesem wachsen röhrenartige dunkelgrüne, bis ins leicht bläulich-smaragdgrün überlaufende Stiele heraus. Diese haben eine erkennbare Maserung in Längsrillen. Sie können von 2 bis mehrere Millimeter dick werden. Von der Konsistenz her ist der wilde Schnittlauch wesentlich fester und geschmacklich ist er sehr intensiv. Der Schnittlauch steht meist in Büscheln. Ich sehe aber immer wieder auch einzelne Exemplare. Der Schnittlauch hat eine unterirdische Zwiebel, mit deren Hilfe sie sich über Tochterzwiebeln vermehrt. Die violetten (Scheindolden, zwittrig) Blüten entwickeln sich von Mai bis August und können bis zu 7 mm groß werden.

Heilwirkung

Schon im Mittelalter wurde der Schnittlauch wegen seinem Geschmack und seiner Wirkung kultiviert. Er hat den Ruf appetitanregend und darmregulierend zu wirken. Die wilde Form wirkt harntreibend, entwässernd, blutreinigend, Cholesterin-, und Blutdrucksenkend. Er enthält Schwefel und stimuliert dadurch den Zellstoffwechsel. Schnittlauch enthält die Vitamine A, B2 und C und außerdem Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Eisen.

Vorkommen

In Laubwäldern bis in Höhenlagen bis 2600m, in Auen und auf Wiesen und Wegen. Er bevorzugt lockere, nährstoffreiche feuchte Böden.

Verarbeitung

Den Schnittlauch mit dem Messer, knapp über dem Boden abschneiden. Die gewaschenen Stängel, wie den kultivierten Schnittlauch schneiden. Entweder frisch, oder eingefroren verwenden. Ich habe immer massenhaft Schnittlauch eingefroren. Er eignet sich durch seinen intensiven Geschmack auch hervorragend zum Trocknen. Die Blüten und die Blütenknospen sind eine wunderschöne Dekoration auf Salaten und haben einen etwas milderen Geschmack als die Stängel. Den Wildschnittlauch kann man frisch essen, einfrieren oder auch trocknen. Wichtig ist es, ihn immer davor kurz abzuspülen, um allfälligen Schädlingen, wie der Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella) zu entgehen. Sie befallen Lauchgewächse und damit auch die Schnittlauchpflanzen.

S. dazu: http://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/pflanzenschutzinfothek/gemuese/lauch-porree/lauchmotte/