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Minze

Minze – Mentha, Pfefferminze – Mentfa x piperita, Lippenblütengewächse – Lamiaceae

Minze

Gestern in der Au konnte ich gemeinsam mit einer Studienkollegin Karin und ebenfalls Bloggerin – DO-ITeria, schöne Büscheln mit Wasserminze ernten. Eigentlich waren wir auf Morchelsuche und wurden so reich beschenkt. Morcheln in den verschiedensten Formen und wunderbare Wildkräuter. Die wilde Minze oder Pfefferminze ist jetzt knapp vor der Blütezeit. Ein vielseitiges Kräutlein, das in verschiedenster Weise verwendet werden kann. Ich mag sie auch als Schnittpflanze, nebst der Zitronenmelisse in bunten Frühlingsstrauß. Jetzt ist die beste Erntezeit. Viele verschiedene wildwachsende Arten, wie die Wasserminze – Mentha aquatica L., die Pfefferminze, Bachminze, Waldminze, Rossminze, Acker Minze – Mentha arvensis und viele andere haben sich entwickelt. Generell neigt die Gattung der Mentha zur Bastardisierung. Das Wort Mentha stammt aus dem mittel-, althochdeutschen – Minza und ist aus dem lateinischen Wort Menta abgeleitet. Es steht im Zusammenhang mit der griechischen Nymphe Minthe (auch ein Berg auf dem Peleponnes). Mein Bezug zur Minze ist die persische oder marokkanische Minze – Nana genannt. Nana bezeichnet im Allgemeinen alle Minzearten. Die echte persische Minze ist die Krause Minze – Menthe spicate.

Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten

In Europa gibt es bei den wildwachsenden Minzen viele verschiedene Varianten. Sie kann bei hochwachsenden Arten bis zu 90 cm hoch werden. Es gibt aber auch ganz kleine und kriechende Formen. Die Minze ist eine frostharte ausdauernde krautige Pflanze mit langen unterirdischen Ausläufern oder Rhizomen. Sie duftet aromatisch und besitzt bei den meisten Arten einfache oder verzweigte Haare – Trichome. Manchmal besitzt sie einen Blattstiel. Die sattgrünen Blätter, sind rund oder lanzetten-artig, sie stehen gegenständig, sind einfach und je nach Sorte sind sie gezahnt oder haben einen gesägten Blattrand. Manche Arten zeigen eine violette Nervnatur und manche Blätter sind rötlich überzogen. Die Blüten sind in vielblütigen Scheinquirlen – zusammengesetzter Blütenstand –  angesetzt.

Poleiminze

Sie zeigen sich von Juli bis September, sind endständigen Blüten, zwittrig oder funktional eingeschlechtlich und zygomorph – zwei spiegelgleiche Hälften auf einer Symmetriebene und einem Perianth – Blütenhülle. Manchmal sind einige Blüten der Minze-Arten vormännlich – Proterandrie – Staubbeutel reifen vor vor den Fruchtblättern. Der Pollen wird vor der Reifung des Stempels entlassen. Die Minze hat fünf ungleiche Kelchblätter, die röhrig bis glockenförmig verwachsen sind. Die fünfzähligen, verwachsenen, zweilippigen Kronblätter können rosa, leicht violett oder weiß sein.

Minze blühend

Bildnachweis: www.eggert-baumschulen.de

Dabei ist die Oberlippe in etwa so groß wie einer der unteren drei Lappen der Unterlippe. Die Blüte besitzt vier ungleiche Staubblätter, die sichtbar aus der Kronröhre herausragen. Die beiden Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Dieser Fruchtknoten ist durch „falsche“ Scheidewände in vier Kammern eingeteilt. Es entsteht in der Reifung eine Klausenfrucht. In jeder der Kammern befindet sich ein Samenkorn. Die Bestäubung übernehmen kurzrüsselige Insekten, wie Fliegen. Die Minze verbreitet sich über ihre Ausläufer aber auch durch die Verbreitung der Samen über die Hydrochorie – Wasser. Verwechslungen können ganz leicht durch Reiben der Blätter ausgeschlossen werden. Der starke Minzgeruch ist typisch und hilft bei der Abgrenzung. Ausnahme ist nur die Polei-Minze.

Poleiminze – Mentha Pulegium – Polei, Flohkraut, Frauenminze, Poleykraut, Hirschminze

Poleiminze 2

Polei-Minze

Sie gehört ebenfalls zur Gattung der Minzen, ist sehr selten und gedeiht auf kalkarmen feuchten Böden. Meist steht sie an Flussrändern oder Seerändern. Diese Art sieht der Pfefferminze ähnlich ist aber mit einer Höhe von 10 bis 30 cm kleiner im Wuchs. Die Blätter sind oval, ganzrandig und gezähnt. Die Blüten sind rosa bis violett. In Deutschland ist die Polei-Minze auf die Liste der gefährdeten Pflanzenarten gesetzt worden. Sie enthält das giftige Pulegon – monocyclisches Monoterpenkton, das zu Erbrechen, Azidose – Störung des Säure-Basenhaushaltes, Koliken, Anstieg des Blutdruckes und narkoseartigen Lähmungserscheinungen führen kann. Bei starker Dosierung kann es sogar tödlich wirken. Das Pulegon ist gesundheitsgefährdend, es reizt den Verdauungstrakt, die Haut und die Schleimhäute. Pulegon wird als Ausgangsstoff in der Herstellung von Parfümölen, Seifen- und Waschmittel verwendet. In der Produktion von Mottenmittel, Insektenrepellents und bei der Synthese von Menthol dient es als Basisstoff. Alle Pflanzenteile riechen sehr scharf aromatisch. Die Polei-Minze ist ein Hemikrophyt – die Überdauerungsknospen liegen an der Erdoberfläche. Der Name Polei bedeutet Floh und ist aus dem lateinischen Wort Pulex – Floh abgeleitet. Das verweist auf die insektizide Wirkung der Polei-Minze. Außer dem Pulegon enthält die Pflanze noch Gerbstoffe und ätherische Öle. Schon in der Antike war die Polei-Minze als wirksames Abtreibungsmittel bekannt.

Standorte

Bachufer, Augebiete, Wiesenränder, Waldränder oder Waldwege.  Nährstoffreiche, eher kalkarme Böden.

Wissenswertes

Viele verschiedene Zuchtvarianten haben sich entwickelt. Viele davon haben eine fruchtähnliche Geschmacksnote, wie die Apfelminze, die Schoko-Minze, die Nana-Minze, die Basilikum-Minze, die Zitronen-Minze oder die Orangen-Minze.

Minze Variegata

Sehr hübsche Zuchtform mit weißem Rand Variegata 

Die Vermehrung erfolgt sehr einfach über Steckling aus den langen Ausläufern. Man kann aber auch starke Triebe abschneiden, ein paar Tage wassern und dann zur Vermehrung in die Erde stecken. Die Minze gehört zu den Langtagspflanzen. Sie wächst 14 Stunden aufrecht und blüht. Bei den Kurztagsbedingungen bildet sie Ausläufer aus. Wenn die kalte Jahreszeit kommt, stirbt das Kraut der Pflanze ab und treibt im Frühling wieder frisch aus. Schon Plinius berichtete davon, dass die Minze in der Lage sei Flöhe zu vertreiben.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

In den Blättern befinden sich die ätherischen Pfefferminzöle. Das Öl kann durch Wasserdampfdestillation hergestellt werden. Dieses Öl wird in der Kosmetik und in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt. Hauptinhaltsstoffe sind Menthol, Menthon, Menthylacetat, Neomenthol und Isomenthol. Das Pfefferminzöl wirkt schwach antibakteriell und antifungal. Es unterstützt die Herstellung von Magensäften und Gallenflüssigkeit. Im Bereich des Rachens und der Mundschleimhaut oder auch der oberen Atemwege wird empfohlen Minzöl in heißem Wasser eingetropft zu inhallieren. Auf der Haut aufgetragen wirkt es kühlend. Es wirkt gegen Insektenstiche, Rheuma, Verbrennungen (leichte) und Kopfschmerz. In der Medizin wird das Minzöl innerlich bei Gallenblasenbeschwerden und Problemen des Gastrointestinaltraktes – Verdauungsapparates eingesetzt. Bei Menschen mit Reizdarm werden Magensaftreistente Kapseln als Beruhigung der Muskeln im Dickdarm verschrieben. Minzöl ist ein wichtiger Bestandteil in Produkten für die Mundhygiene. Als Aromastoff findet das Minzöl Verwendung in der Aromatherapie und für die Lebensmittelherstellung.

Rezepte

Dugh

Dugh 2

Ich liebe das erfrischende persische Joghurt-Getränk Dugh. Dafür benötigt man Joghurt, Sauerrahm, trockene Minze, frische Minze, etwas Knoblauch, Salz und Sodawasser. Wer Soda nicht mag, kann es auch mit stillem Wasser herstellen.

Ergibt etwa 2 Liter Getränk

  • 1 Becher Sauerrahm
  • 1 Becher Schafmilch – oder Biojoghurt
  • 1 Zehe  Knoblauch – kann auch wegen dem „Duft“ mit trockenem Knoblauchpulver angerührt werden
  • 2 Messerspitzen trockener Minze
  • 2 Kaffeelöffel frische Minze klein gehackt
  • Salz

Joghurt und Rahm gut vermischen, trockene Minze und frische Minze einarbeiten. Etwas salzen, den Knoblauch zerdrückt oder das Pulver einrühren. Mit Soda aufgießen. Passt eisgekühlt wunderbar zu orientalischem Essen oder einfach als kühlendes Sommergetränk zu Grillfleisch.

Mast-O-Chiar

Ebenfalls aus meiner alten Heimat Persien stammt dieses Rezept für Joghurt-Gurken-Minze Sauce. Es ist dem Griechischen Zaziki ähnlich, stellt sich nur die Frage wer früher damit dran war. Mast-O-Chiar reiche ich als Dipp für Grill- oder Ofenkartoffel und zum Grillfleisch.

  • 1 Salatgurke
  • 2 Esslöffel frische Minze
  • 2 Messerspitzen trockene Minze
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Becher Sauerrahm
  • 1 Becher Schafmilchjoghurt oder Biojoghurt
  • Salz

Die Gurke sehr fein hacken, frische Minze fein hacken. Alles mit dem Joghurt und dem Rahm vermischen. Salzen. Obenauf trockene Minze streuen.

Minzpaste

Die Minzpasta ist besonders in der englischen Küche bekannt. Sie wird vor allem zu Lammgerichten gereicht. Dafür 2 handvoll gewaschene Minzblätter sehr fein hacken. Mit 2 Eßlöffel Kristallzucker in einem Mörser zerstoßen. Etwas Weißweinesssig dazugeben. Etwas Salz und frischen schwarzen Pfeffer aus der Mühle. Im englischen Originalrezept wird kein Öl beigefügt. Ich nehme noch 3 Eßlöffel gutes Olivenöl dazu, damit die Paste etwas in der Konsistenz molliger wird.

Minz-Tee

Minztee

Für den Minz Tee nehme ich die frischen Blätter, kurz abgespült. Mit gekochtem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Gesüßt mit etwas Zucker schmeckt er am besten. Natürlich kann man auch Tee aus getrockneten Minzeblättern herstellen. Dafür die Minze mit den Stängeln im Ganzen und zum Strauß gebunden an einem trockenen Ort – wie etwa Dachboden, verkehrt aufhängen.

Minze

Frische Erdbeeren mit Minze und Minz Sauce 

Erdbeeren mit Minze

Dazu frische reife Erdbeeren waschen und etwas anzuckern. Mit frischer gehackter Minze bestreuen. Mit frischem grünen Pfeffer aus der Mühle würzen. Etwas Minzpaste dazu reichen. Zu diesen exotisch gewürzten Erdbeeren servierte meine Großmutter in Persien Roseneis. Aber ein gutes Vanilleeis passt hier auch sehr gut dazu und fertig ist ein etwas ausgefallerenes Dessert, das z.B. gut als Nachtisch nach einem Spargelhauptgang passt. Man kann auch gehackte Pistazienkerne darüberstreuen.

 

Wildlauch – Allium oleraceum – Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) – Kohllauch – Gemüselauch – Rosslauch – Ackerknoblauch – Feldknoblauch

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Sehr gerne suche ich auch neben dem wilden Schnittlauch, im März-April nach dem Wildlauch. Dieser hat flache, silbrig-grüne Blätter und gehört zu den bekanntesten Speise- und Würzpflanzen. Er ist durch seinen charakteristischen Geruch gut zu finden. Dieser Geruch kommt von seinem Gehalt an Allicin (Enzym aus schwefelhaltiger Aminosäure – Alliin). Bei diesem Lauch muss man rasch sein, da seine Blätter sehr schnell vergilben und dann unbrauchbar sind.

Aussehen

Die Blätter sind 0,5 bis 2 cm breit, flach, grundständig, parallelnervig und matt silber-grün. Sie entspringen einer unterirdischen Zwiebel. Sie sind rinnig und nie röhrig. Die unterirdische Zwiebel ist weiß bis gräulich, oft von einem rötlichen Häutchen überzogen. Er bildet als Blüte Scheindolden aus. Die Pflanze hat sechs violette-braune getrennte Blütenblätter und sechs Staubblätter. Die Blütezeit ist im Juni bis in den August. Die Blüte ist hell- bis dunkelviolett. Die Dolde trägt neben einigen langstieligen Blüten stiellose Zwiebelchen. Fallen diese auf die Erde, bilden sich neue Pflanzen. Diese Pflanze wird meines Wissens nach bis zu 20 cm hoch. Oft wird sie aber mit bis zu 75 cm Höhe beschrieben. Die Blüte bildet eine Samenkapsel, meist ohne Samen. Sie verbreitet sich vegetativ mit Hilfe der Knospen.

Vorkommen

Oft an Straßenrändern, auf Wiesenrändern von Trockenwiesen und auf basenreichen und leicht stickstoffartigen Böden. Ich fand ihn schon häufig aus Kies herauswachsend.

Heilwirkung

Die Pflanze enthält Allicin (Enzym aus schwefelhaltiger Aminosäure – Alliin), Steroidsaponine und Flavonoide.

Verarbeitung

Diese Lauchart eignet sich eigentlich nur für die frische Zubereitung. Beim Kochen gehen die Inhaltsstoffe weitgehend verloren.

Rezepte

Hier können die Rezepte für den wilden Schnittlauch abgewandelt werden. Ich verwende auch gerne die Knolle frisch auf ein Butterbrot. Natürlich nur zur Verspeisung mit Gleichgesinnten, weil der Geruch doch recht intensiv ist.

Omelette mit wildem Schnittlauch

4 Portionen

  • 5 Eier
  • 1/8 Liter Milch
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 3 Esslöffel Universalmehl
  • Butter für die Pfanne
  • 2 Esslöffel Gouda
  • Wildschnittlauch

Die Eier mit Milch und Gewürzen verquirlen. Käse einarbeiten und zuletzt den Käse und den Schnittlauch dazu. Butter in einer Teflonpfanne schmelzen. Die Temperatur sollte nicht zu heiß sein. Die Masse einfüllen. Ich gehe dann in der Hitze sogar noch zurück und lege einen Deckel auf. Das macht die Omelette flaumig. Wenn der Teig in der Mitte fest wird, stürze ich die Omelette auf einen Teller und brate sie noch einmal von der anderen Seite durch. Wer mag, kann sie etwas heißer braten, damit sie mehr Farbe bekommt. In Portionen schneiden und mit frischem schwarzem Pfeffer würzen. Noch einmal vor dem Servieren mit frischem Schnittlauch bestreuen

 

Sauce Hollandaise mit wildem Schnittlauch

  • 4 Eidotter
  • 2 TL Zitronensaft
  • Ein wenig weißen Essig
  • Salz, weißer Pfeffer
  • 250 gramm Butter (gute Qualität)

Die Butter weich werden lassen. In einem Topf im Wasserbad zügig die Eidotter und die Gewürze samt Essig (nur einen Spritzer) einrühren. Zuletzt den Zitronensaft dazu geben. Vom Herd nehmen und so lange weiterrühren, bis die Sauce mollig wird. Schnittlauch fein geschnitten einarbeiten und warm servieren. Vorsicht, diese Sauce bildet beim Auskühlen rasch an der Oberfläche ein Häutchen. Sie passt hervorragend zu Spargel

Wilder Schnittlauch – Allium schoenoprasum – Amaryllisgewäche (Amaryllidaceae) – Graslauch, Binsenlauch, Jakobszwiebel oder Schnittling

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Blüte Wilder Schnittlauch 20150424_091208 Beute Wildschnittlauch

Eines der ersten Wild-Küchenkräuter, die mich hinaus in den Wald locken – ist der wilde Schnittlauch. Von der Gattung her gehört er in die Abteilung der Amaryllisgewäche (Amaryllidaceae) und der Untergruppe der Lauche. Gierig auf das erste verwertbare Grün, gehe ich ihn schon im Februar unter der Schneedecke ausgraben. Jetzt steht der Schnittlauch schon in voller Pracht in den Wäldern, in Parkanalagen, an Bachufern und an Wiesenrändern. Meist völlig unerkannt, wird er als etwas dickeres Gras angesehen. Wer diesen Schnittlauch aber einmal versucht hat, wird die kaufbaren Exemplare in Zukunft liegen lassen. Ursprünglich kam diese Pflanze vermutlich aus dem Mittelmeerbereich oder Zentralasien und ist nun bei uns heimisch geworden.

Aussehen

Der wilde Schnittlauch hat einen dickeren Stängel, der von einem hellgrünen Silberhäutchen umzogen ist. Aus diesem wachsen röhrenartige dunkelgrüne, bis ins leicht bläulich-smaragdgrün überlaufende Stiele heraus. Diese haben eine erkennbare Maserung in Längsrillen. Sie können von 2 bis mehrere Millimeter dick werden. Von der Konsistenz her ist der wilde Schnittlauch wesentlich fester und geschmacklich ist er sehr intensiv. Der Schnittlauch steht meist in Büscheln. Ich sehe aber immer wieder auch einzelne Exemplare. Der Schnittlauch hat eine unterirdische Zwiebel, mit deren Hilfe sie sich über Tochterzwiebeln vermehrt. Die violetten (Scheindolden, zwittrig) Blüten entwickeln sich von Mai bis August und können bis zu 7 mm groß werden.

Heilwirkung

Schon im Mittelalter wurde der Schnittlauch wegen seinem Geschmack und seiner Wirkung kultiviert. Er hat den Ruf appetitanregend und darmregulierend zu wirken. Die wilde Form wirkt harntreibend, entwässernd, blutreinigend, Cholesterin-, und Blutdrucksenkend. Er enthält Schwefel und stimuliert dadurch den Zellstoffwechsel. Schnittlauch enthält die Vitamine A, B2 und C und außerdem Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Eisen.

Vorkommen

In Laubwäldern bis in Höhenlagen bis 2600m, in Auen und auf Wiesen und Wegen. Er bevorzugt lockere, nährstoffreiche feuchte Böden.

Verarbeitung

Den Schnittlauch mit dem Messer, knapp über dem Boden abschneiden. Die gewaschenen Stängel, wie den kultivierten Schnittlauch schneiden. Entweder frisch, oder eingefroren verwenden. Ich habe immer massenhaft Schnittlauch eingefroren. Er eignet sich durch seinen intensiven Geschmack auch hervorragend zum Trocknen. Die Blüten und die Blütenknospen sind eine wunderschöne Dekoration auf Salaten und haben einen etwas milderen Geschmack als die Stängel. Den Wildschnittlauch kann man frisch essen, einfrieren oder auch trocknen. Wichtig ist es, ihn immer davor kurz abzuspülen, um allfälligen Schädlingen, wie der Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella) zu entgehen. Sie befallen Lauchgewächse und damit auch die Schnittlauchpflanzen.

S. dazu: http://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/pflanzenschutzinfothek/gemuese/lauch-porree/lauchmotte/